Kruger Nationalpark Reisebericht

Ein Elefant streift bei Sonnenuntergang durch das hohe Gras des Kruger Nationalparks.

Roadtrip Südafrika- Von der Panorama Route bis zum Kruger Nationalpark

Roadtrip Südafrika- Von der Panorama Route bis zum Kruger Nationalpark

Der Osten Südafrikas hat mit der Panorama Route, den Drakensbergen und dem Kruger Nationalpark einiges an Highlights zu bieten. Bevor es für uns in das Königreich Eswatini weiterging, machten wir mit dem Mietwagen einen Roadtrip entlang der Panorama Route durch die wunderschöne Landschaft der Provinz Mpumalanga. Danach tauchten wir für 5 Tage in die Welt der Big Five ein und erkundeten den Kruger Nationalpark.

7 Tage
$$$$ – Gehoben

Kommend von der Garden Route

Das Blyde River Canyon A Forever Resort und die Three Rondavels

Flüge und Mietwagen

Nachdem wir am 30.06.2019 auf dem Rollfeld des Flughafens O. R. Tambo in Johannesburg unser Flugzeug verlassen hatten, nahmen wir, im Vergleich zur grünen Garden Route, sofort die trockenere und verdorrte Landschaft des Flughafengeländes war. Während der Flugzeit von 1Std 40min merkt man, dass Südafrika ein riesiges Land ist und sich die Vegetation, je nördlicher man kommt, trockener und brauner wird. Die Inlandflüge zwischen Port Elizabeth und Johannesburg sind bei einem Preis von 67€ pro Person erschwinglich.
Nach Erhalt unserer Gepäckstücke empfingen wir den im Voraus über billiger-Mietwagen gebuchten Mietwagen. Für die anstehende Fahrt buchten einen geräumigen Toyota Fortuner, welcher für 4 erwachsene Personen ausreichend Platz und Komfort bietet. Für 7 Tage zahlten wir bei Europcar 376€ inklusive aller Versicherungen sowie der Genehmigung die Grenze zum Swasiland überfahren zu dürfen.

mit dem toyota Fortuner durch die Savanne Südafrikas.

 

Das Blyde River Canyon A Forever Resort und die Lookouts

Nach der Erledigung des Papierkrams machten wir uns gegen 11:00 Uhr auf den knapp 400km langen Weg zum Blyde River Canyon A Forever Resort, um von hier aus die Panorama Route zu erkunden. Nach ungefähr 6 Stunden erreichten wir das Resort, welches direkt am Blyde River Canyon liegt und auf seinem Gelände zwei wunderschöne Aussichtspunkte auf die Three Rondavels bereithält. Neben den beiden faszinierenden Viewpoints habt ihr auch die Möglichkeit, vom Resort aus verschiedene Wanderungen im Canyon zu unternehmen. Für ein Chalet für 4 Personen zahlten wir im Blyde River Canyon A Forever Resort 110€ pro Nacht exklusive Frühstück.

Von der Panorama Route über das Phabeni Gate in den Kruger Nationalpark

Die Sehenswürdigkeiten der Panorama Route

Am nächsten Morgen ging es vor dem Frühstück zum Upper Lookout A, um von hier aus den Sonnenaufgang über den Canyon sowie die Three Rondavels zu genießen. Nach dem Frühstück im Restaurant des Resorts fuhren wir zum Lower Viewpoint B innerhalb des Resorts. Von hier aus gibt es zwei verschiedene Wanderungen. Wir entschieden uns für den Guinea Fowl Trail, welcher durch den dichten Wald, entlang eines Baches in das Tal verläuft und ca. 2,5 Stunden dauert.
Nach der abwechslungsreichen Wanderung im A Forever Resort checkten wir aus und fuhren weiter entlang der Panorama Route zum Kruger Nationalpark. Auf dem Weg Richtung Graskop passiert ihr unter anderem die beeindruckenden Bourke´s Luck Potholes, die Berlin Falls und das God´s Window. Eine Mittagspause könnt ihr im Anschluss in Graskop im bereits relativ bekannten Harrie’s Pancakes einlegen. Das kleine Restaurant ist zwischen 08:00 Uhr und 18:00 Uhr geöffnet und bietet neben einer Vielzahl leckerer Pancakes auch Kaffee, kalte Getränke und andere Snacks an.

4 Menschen stehen an einem Aussichtspunkt der Panorama Route.

 

Durch das Phabeni Gate in den Kruger Nationalpark

Für die restlichen 50km von Graskop bis zum Phabeni Gate des Kruger Nationalpark benötigt ihr nur noch knapp eine Stunde. Da die Gates bestimmten Öffnungszeiten unterliegen, solltet ihr nicht zu spät am Gate erscheinen. Am Gate müsst ihr euch bei der Parkverwaltung registrieren und eine Eintrittsgebühr von 400 Rand pro Erwachsener entrichten. Weitere Informationen hierzu findet ihr entweder auf unseren Tipps für den Kruger Nationalpark oder auf der Seite SANParks.
Weil die Südafrikaner in den ersten Juli-Wochen Winterferien haben, solltet ihr in dieser Zeit so früh wie möglich eine Unterkunft im Kruger Nationalpark buchen. Wir waren mit einer Vorlaufzeit von 6 Monaten bereits zu spät dran, sodass wir für unseren Aufenthalt mit dem Pretoriuskop Rest Camp im Südwesten des Parks begnügen mussten. Die ersten beiden Tage verbrachten wir daher in diesem Camp und zahlten für 2 Personen 78€ pro Nacht exklusive Frühstück.

Der Eingang zum Pretoriuskop-Rest-Camp

 

Eine Sunset-Safari

Da die Tore der Camps bereits gegen 17:30 Uhr schließen und man bis dahin wieder im Camp sein muss, empfehlen wir die Buchung einer geführten Sunset-Safari. Aufgrund der sinkenden Temperaturen in den Abendstunden erhöht sich die Aktivität der Tiere. Daher besteht eine bessere Chance der Tiersichtung. Unser Sunset-Drives begann um 17:30 Uhr und dauerte insgesamt 3 Stunden. Die Tour kostete 21€ pro Person. Da es während der Abendstunden kühler wird, solltet ihr auf jeden Fall lange Hosen und Fleecejacken bzw. eine Decke dabeihaben.
Weitere Informationen zu den Gates, den Camps und zum Kruger Nationalpark bekommt ihr in unserem Artikel Tipps zum Kruger Nationalpark.

Während eines Morning-Walks zu Fuß durch die Savanne

Ein Morning-Walk im Kruger

Eine weitere unvergessliche Erfahrung ist die Teilnahme an einem Morning-Walk durch die Savanne. Bereits um 04:30 Uhr verlasst ihr mit einem Jeep und zwei bewaffneten Guides die Tore eures Gates. Nach einer halben Stunde Autofahrt durch die Dunkelheit der Savanne, kommt ihr am Ausgangspunkt der Wanderung an. Danach führen euch die Guides bei absoluter Stille durch das kniehohe Gras. Auf der spannenden Suche nach Elefanten, Giraffen, Hyänen und auch Löwen, erklären die Guides die Gegebenheiten der afrikanischen Tierwelt. Unsere Tour dauerte 4 Stunden und war begleitet von unvergesslichen Erlebnissen und spannenden Begegnungen mit einer Gruppe von Giraffen und einem Elefantenbullen. Die Tour kostet 36,50€ pro Person und kann über die Seite von SANParks bereits 11 Monaten im Voraus reserviert werden.

Während der Morgendämmerung durch die Savanne.

 

Self-Drive Tour entlang der Voortrekker Route

Nach einem spannenden Erlebnis beim Morgen-Spaziergang durch die Savanne, machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Afsaal Traders Rest. Dieses Tour führt entlang der sandigen Piste der Voortrekker Route. Nach Erreichen der Hauptstraße H3 fuhren wir Richtung Norden nach Skukuza, um im dortigen Restaurant eine Pause bei Kuchen und Kaffee einzulegen. Am Nachmittag ging es dann über die H1-1 wieder zurück zum Pretoriuskop Rest Camp, wo wir eine weitere Nacht verbrachten.
Die Runde hatte einen Umfang von ca. 125km und dauerte in etwa 7 Stunden. Da die Höchstgeschwindigkeiten auf den Schotterpisten 40km/h und auf den asphaltierten Straßen 50km/h betragen, solltet ihr aufgrund der vielen Stopps während der Tiersichtungen viel Zeit für die geplanten Strecken einplanen. Des Weiteren solltet ihr immer Wasser, genügend Verpflegung und voll geladene Akkus dabeihaben. Während unserer Tour entdeckten wir neben Zebras, diversen Antilopen- und Vogelarten auch vier der „Big Five“, sodass uns in dieser Reihe nur noch der Leopard fehlte.

Die „Big Five“

Der Leopard auf dem Weg nach Satara

Ab Skukuza folgt ihr für ca. 12km dem Sabie Fluss und könnt in dem hohen Schilf entlang des Flusses neben riesigen Elefantenherden auch viele Büffel, Krokodile sowie Wasservögel sichten. Die Route nach Satara ist spektakulär, da sich hier die zentralen Weideländer des Parks ausbreiten und somit immer wieder Herden verschiedener Antilopen entdecken lassen. Neben einer Gruppe von Löwen konnten wir ca. 200m von der Straße entfernt auch einen Leoparden ausfindig machen, der sich im Schatten eines Baumes auf einem dicken Ast räkelte. Dies war unser erster freilebender Leo, sodass wir absolut aus dem Häuschen waren und die elegante Katze für ca. 1 Stunde beobachteten.
Da wir noch eine lange Strecke vor uns hatten, mussten wir so langsam weiter Richtung Satara Camp. Nachdem wir Satara passierten ging es weiter über die H-7 zum Orpen Gate. Auch diese Strecke hatte einiges zu bieten. Neben diversen Hyänen und großen Elefantenherden konnten wir auch einige seltene Greifvögel und Warzenscheine beobachten.

Ein Leopard liegt auf einem Ast im Baum und döst.

 

Das Wild Olive Tree Camp

Pünktlich um 17:30 Uhr erreichten wir das Orpen Gate und fuhren zu dem nahegelegenen Wild Olive Tree Camp. Dieses Camp ist ein privates Camp ganz in der Nähe des Krugers und eine super Option für den Fall, wenn man keinen Platz mehr in einem der staatlichen Camps innerhalb des Parks bekommen hat. Das Wild Olive Tree Camp wird von der lokalen Bevölkerung betrieben und bietet neben den spartanischen Zelten eine sehr herzliche Betreuung sowie eine sehr gute Küche bei romantischer Lagerfeuerromantik. Für eine Nacht zahlten wir für ein 2-Personen Zelt 119€ je Nacht inklusive Frühstück.

Ein Ganztagestrip über Lower Sabie, Skukuza zum Pretoriuskop Rest Camp

Vom Orpen Gate nach Lower Sabie

Nach einer kalten Nacht im Zelt im Olive Tree Camp ging es am nächsten Morgen um 07:00 Uhr wieder über das Orpen Gate in den Kruger Nationalpark. Heute hatten wir einen Ritt von knappen 250km vor uns. Die Rückreise zum Pretoriuskop Rest Camp führte uns über Satara nach Tshokwane, wo wir eine Mittagspause einlegten. Diese Route gehört zu den schönsten Self-Drive-Routen im Park, da ihr neben den weiten Graslandschaften eine realistische Chance habt, die Big Five entdecken, wobei die Sichtung von Leoparden am meisten Glück in Anspruch nimmt. Neben Herden von Elefanten, Zebras, Giraffen, Impalas, Streifengnus und Löwen, sahen wir auf dem Weg auch einige Nashörner, die traurigerweise durch die Wilderei im Park immer stärker dezimiert werden. Nach der Mittagspause in ging es dann über die H10 direkt Richtung Süden nach Lower Sabie weiter.

Eine Löwin sitzt im hohen Gras.

 

Vom Lower Sabie zum Pretoriuskop Rest Camp

Von Lower Sabie könnt ihr dann die wunderschöne Strecke entlang des Flusses Sabie nach Skukuza nehmen, welche 45km lang ist und entlang der H4-1 ca. 2 Stunden in Anspruch nimmt. Die Strecke entlang des Sabies ist sehr aufregend und hat eine sehr hohe Dichte an Tieren und abwechslungsreicher Vegetation zu bieten. Hier wechseln sich Dornendickicht, Waldgebiete und offene Weidenflächen ab und bilden verschiedene Habitate für unterschiedlichste Tiere ab. Dieses Gebiet ist für seine Leopardenpopulation bekannt, denn nirgendwo sonst in Südafrika ist die Dichte an Leos pro Quadratkilometer höher als hier. Aber auch eine gehäufte Sichtung von Wildhunden, Flusspferden, Elefanten, Geparden, Nashörnern und Pavianen wurde während unseres Besuches in dieser Region gemeldet.

Ein riesiges Nashorn steht im Dornendickicht.

 

Von Skukuza zum Pretoriuskop Rest Camp

Nachdem wir eine Kaffee-Pause im idyllisch gelegenen Restaurant in Skukuza eingelegt hatten, nahmen wir das letzte Stück zum Pretoriuskop Rest Camp in Angriff. Da die restliche Strecke aus knapp 50km asphaltierter Straße besteht und das Gate am Pretoriuskop Rest Camp um 17:30 Uhr schließt, solltet ihr nicht zu spät aufbrechen. Circa 20km vor unserem Ziel hielten vor uns zwei Fahrzeuge abrupt an. Nach einer kurzen Orientierung konnten wir einen Leoparden in Lauerstellung hinter einem Gebüsch erspähen, welcher auf eine Gruppe Impalas starrte. Der zweite Leo in nur 2 Tagen, Wahnsinn!!!!! Ungeachtet der Gate-Zeit verweilten wir an diesem unglaublichen Spot und erhofften uns eine Jagdszene. Das 500er Tele war und die 1DX waren bereit und warteten auf die spektakuläre Szene. Die Impalas ahnten nach einigen Minuten jedoch, dass sie sich in unmittelbarer Gefahr befanden, sodass sie vorsichtshalber weiterzogen und den Leoparden und uns unvollendeter Taten zurückließen. Punkt 17:30 Uhr fuhren wir am Gate ein und checkten ein weiteres Mal im Pretoriuskop Rest Camp ein.

Ein Leopard sitzt im hohen Gestrüpp

 

Ein Night-Drive im Pretoriuskop Rest Camp

Um unseren letzten Abend im Kruger-Nationalpark gebührend abzuschließen, nahmen wir um 20:00 Uhr an einem geführten Night-Drive teil. Auf diesen Night-Drives solltet ihr unbedingt warme Sachen anziehen, da es aufgrund des Fahrtwindes sehr kalt werden kann. Die Touren in der Nacht können viele spannende Situationen aufkommen lassen und wilde Jagdszenen bieten. Unser Night-Drive verlief eher ruhig, sodass wir neben vielen Antilopen, einigen Elefanten und einem Löwen zum größten Teil große Eulen in den Bäumen sichten konnten. Die Night-Drives beginnen meist um 20:00 Uhr und dauern ca. 2 Stunden. Die Kosten belaufen sich auf 16,50€ pro Person.

Die Ausfahrt über das Malelane Gate

Nach vier spannenden Tagen im Kruger Nationalpark verließen wir das Pretoriuskop Rest Camps um 08:00 Uhr, um über die Voortrekker Route den Park Richtung Süden über das Malelane Gate zu verlassen. Die Strecke zum südlichen Malelane Gate über die H3 ist eine der meist befahrenen und gleichzeitig eine sehr erfolgversprechende Route für die „Big Five“. Die Herden der Weidetiere sind hier zwar kleiner, als die in den östlichen Weidenfeldern, jedoch besteht eine größere Wahrscheinlichkeit „seltenere“ Tiere zu Gesicht zu bekommen. So hofften wir immer noch einen Geparden oder eine kleine Familie von Wildhunden zu sehen, welche wir bis zum Gate jedoch nicht mehr zu Gesicht bekommen sollten.

Eine Hyäne badet in einem Wasserloch.
Letztendlich waren die vergangenen Tage von sehr viel Glück geprägt. Wir sahen nicht nur die Big Five, sondern konnten während unseres Morning-Walks durch die Savanne auch die Small Five bestehend aus Löwenameise, Nashornkäfer, Leopardenschildkröte, Büffelvogel und die (Elefanten)Rüsselmaus bestaunen. Voller Zufriedenheit und Glück konnte unser Roadtrip nun Richtung Swasiland fortgesetzt werden. Bis zur Grenz des kleinen Königreichs sind es vom Malelane Gate lediglich 45km.

Weiter geht´s ins Swasiland

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