Equipment

Zwei Fotografen betreten einen Lost Place

Lost Places – Welche Fotoausrüstung für verlassene Orte?

Lost Places – Welche Fotoausrüstung bzw. welches Equipment gehört in den Rucksack?

Ob imposante Industrieanlagen, alte idyllische Hotels, mystische Heilanstalten, verlassene Militäranlagen oder Walfanghallen am anderen Ende der Welt, Lost Places stellen immer die gleichen Herausforderungen an den Fotografen. Sie sind meist dunkel, eng, staubig und weisen durch die vielen dunklen Schatten und das eindringende Sonnenlicht einen hohen Dynamik und Kontrastumfang auf. Möchte man bei diesen schwierigen Bedingungen bestehen und gute Bilder aufnehmen, kommt die Frage auf, welche Fotoausrüstung man eigentlich in seinen Rucksack packen soll.
Bei diesem Thema spalten sich naturgemäß die Meinungen. Wir wollen euch, basierend auf unseren Erfahrungen, im Folgenden die 11 wertvollsten Ausrüstungsgegenstände unseres Fotoequipments auflisten und erläutern, warum wir auf diese niemals während unserer Touren verzichten. Zu beachten ist, dass wir natürlich immer zu zweit unterwegs sind!

1. Fotorucksack

Um euer Equipment sowie eure Sachen, wie zum Beispiel Jacken, Getränke, Verpflegung etc., zu verstauen, benötigt ihr einen Rucksack. Wir verwenden den Tilopa von F-Stop. Er hat ein hervorragenden Tragesystem, ein großzügiges Platzangebot und bietet ein variables Platzmanagement. Damit ist er bestens für unsere Lost Places Touren geeignet. Kombiniert mit der ICU Medium bietet er ausreichend Platz für Kameraequipment und Zusatzausstattung.

2. Kameras und Tragegurte

Das wichtigste ist selbstredend die Kamera. Wir verwenden die Canon 5D Mark IV sowie die Canon 1DX. Sie sind natürlich nicht die leichtesten Kameras, liefern jedoch Bilder sehr hoher Qualität. Auch wenn bei der Lost Place Fotografie die Fähigkeit von hohen ISO-Werten weniger wichtig ist, haben die Low-Light-Eigenschaften dieser beiden Schwergewichte uns schon in so mancher, schwierigen Situationen das Bild gerettet. Um euch das sichere Tragen eurer Kamera durch dunkle und vermüllte Räume zu ermögliche, empfehlen wir die Verwendung von Schulter-Tragegurten (Sling-Gurte). Zum einen habt ihr eure Hände frei, um euch eventuell mal abzustützen und zum anderen könnt ihr auch eure Kamera sicherer durch die verlassenen Orte führen! Bei uns kommt dabei der Blackrapid R-Strap Sport zum Einsatz.

3. Objektive für Lost Places

Lost Places bieten viele Perspektiven und leben nicht nur von Detailaufnahmen, sondern auch von der Totalen. Daher umfasst unsere Ausrüstung mehrere Objektive, die auch verschiedene Situationen abbilden können.
Um komplette Räume inklusive Decken und Böden abbilden zu können, ist eine unserer wichtigsten Linsen das Weitwinkel. Hierbei setzen wir auf das Canon EF 16-35 F/4,0 L IS USM. Es ist bis in die Randbereiche sehr scharf und liefert mit reinen 16mm an einer Vollformatkamera genügend Weitwinkel.
Die zweite Linse unserer Lost Places Ausrüstung ist das Canon EF 24-70 F/2,8 L II USM, welches ebenfalls mit einer sehr hohen Auflösung und Bildqualität aufwartet. Die Linse fungiert eher als „Immer-Drauf“ und hat mit einem Brennweiten-Bereich von 24mm-70mm und einer Blende von f/2,8 andere Einsatzgebiete, wie zum Beispiel Detailaufnahme. Um bei diesen eine noch bessere Freistellung erlangen, packen wir auch das leichte jedoch sehr Lichtstarke Canon EF 50mm F/1.4 USM mit ein.
Die letzte Linse im Bunde ist das bildgewaltige Tele Canon EF 70-200 F/2,8 L IS II USM. Es spielt seine Stärken besonders bei der Detailfotografie auf größere Distanzen aus. Die Detailaufnahmen leben hier von der Schärfentiefe bzw. von der Unschärfe des Hintergrundes. Die beiden genannten Linsen (das 50er und das 70-200er) beherrschen die Disziplin sehr gut und liefern jeweils ein brillantes Bokeh.

4. Schutzfilter

Um die Objektive sowie deren Frontgläser in der Umgebung von Lost Places vor Stürzen, Remplern und dem Zerkratzen zu schützen, verwenden wir vergütete, entspiegelte Schutzfilter, welche in die Filtergewinde der Objektive geschraubt werden. Weitere Informationen zu den Filtern findet ihr in der Detailbeschreibung unserer Objektive.

5. Stabile Stative sowie kräftige Kugelköpfe

Da die Lichtverhältnisse innerhalb der Lost Places oftmals sehr dunkel sind und die Belichtungszeiten oftmals mehrere Sekunden betragen können, ist ein stabiles Stativ eines der wichtigsten Utensilien auf einer Lost Places Tour. Da die Stative über mehrere Stunden getragen werden müssen, haben wir mit der Zeit auf Carbon umgerüstet. Mittlerweile nutzen wir neben dem Carbon-Reisestativ CT-3441S von Feisol auch das Sirui T-2204X. Beide Stative wiegen knapp 1,2kg und haben Traglasten bis zu 15kg. Sie sind äußerst steif und lassen sich auf ein Packmaß von 43cm zusammenlegen. Die beiden Stative kombinieren wir mit den Kugelköpfen Feisol CB-40D und dem Markins M10. Die Kugelköpfe haben beide eine hohe Fertigungsqualität und geben beim Festschrauben nicht nach. Weiteres lest ihr in unserer Detailbeschreibung Stative.

6. Ersatzbatterien für Kamera und Taschenlampe

Ersatz-Akkus stehen auf der Must-Have-Liste ganz weit oben! Nichts ist ärgerlicher, als wenn man nach der Hälfte der Zeit feststellen muss, dass man keinen Ersatzakku dabeihat und den Lost Place abbrechen muss. Je nach Lost Place benötigen wir bei der 5D Mark IV aufgrund des GPS-Moduls und des Touchdisplays mindestens 2 volle Akkuladungen, sodass wir für diese Kamera immer insgesamt 3 Akkus dabeihaben. Die 1DX ist etwas genügsamer, sodass hier 1 Ersatzakku reicht. Denkt daran vor der Tour alle Akkus nochmals zu checken und zu laden.

7. Speicherkarten

Um Datenverlusten vorzubeugen, haben viele Kameras bereits zwei Kartenslots integriert. Daher bietet es sich an Fotos kameraintern doppelt, sprich auf beiden Karten, abzuspeichern. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass eine Karte einen Defekt erleidet oder voll sein sollte, ist man gut beraten noch Ersatzkarten mit sich zu führen. Wir haben immer noch zwei SD-Karten sowie zwei CF-Karten zusätzlich dabei, welche wir sicher in einem Karten-Etui aufbewahren.

8. Fernauslöser

Um die Kamera vor der Auslösung nicht mehr zu berühren und Schwingungen zu vermeiden, kommt bei uns sehr häufig der Fernauslöser zum Einsatz. Na klar könnte man hier auch den Selbstauslöser von 2 oder 10 Sekunden verwenden, jedoch ist ein Selbstauslöser um einiges komfortabler und spart Zeit. Wir nutzen den Canon RC-6 Infrarot-Auslöser, der lediglich 16€ kostet und ohne Zusatzmodul auskommt. Einfacher geht’s nicht!

9. Reinigungsequipment

Wie bereits beschrieben sind Lost Places oftmals sehr dreckig und staubig. Um großartige Bildergebnisse ohne Linsenflecken zu erzielen, ist es wichtig die Linsen regelmäßig vom Staub zu befreien. Daher solltet ihr ein kleines Reinigungsset dabei haben. Sehr praxistauglich sind dabei die Verwendung von Mikrofasertüchern, antistatischen Pinseln und einem kleinen Blasebalg.

10. Eine dimmbare Taschenlampe

Für die Lost Place Fotografie ist eine dimmbare Taschenlampe aus unserer Sicht unverzichtbar. Sie dient nicht nur der sicheren Fortbewegung in dunklen Kellerräumen, sondern auch dazu, dunkle Motive auszuleuchten und mit Hilfe dessen den Autofokus zu bedienen. Des Weiteren fungiert sie als gestalterisches Element. Abhängig vom Motiv spielen wir mit dem dimmbaren Lichtkegel, um bei Langzeitbelichtungen interessante Lichtspiele sowie Effekte erzeugen zu können. Bei richtigem Einsatz dieser Technik, können Fotos kreativ und gestalterisch aufgewertet werden.

11. Rauchpatronen

Rauchpatronen, oder auch Nebelkerzen genannt, können beim bewussten Einsatz tolle Gegenlichteffekte erzeugen und Orte noch mystischer erscheinen lassen. Der Einsatz der Rauchpatronen sollte mit dem Besitzer oder Organisator des Lost Places abgesprochen werden. Zur Verwendung der Raupatronen benötigt ihr des Weiteren noch ein Feuerzeug, welches nicht vergessen werden sollte.

Fazit

Um das Gewicht unseres Rucksacks in Grenzen zu halten, jedoch auch alle Möglichkeiten zu haben die sich bei einem Lost Place ergeben, beschränken wir uns auf die oben beschriebenen Ausrüstungsgegenstände. In der Vergangenheit haben wir nie etwas vermisst oder hatten den Eindruck, dass wir Ausrüstungsgegenstände umsonst mitgenommen hätten.

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