Lost Places

Fotograf auf Treppen in einem Foyer mit toller Lichtstimmung, schwarz weiß.

Lost Places – vergessene Orte neu entdecken

Lost Places – vergessene Orte neu entdecken

Wer aufmerksam durch die Welt geht, kann sie überall entdecken. Verlassene Orte, in denen einst das Leben tobte und die nun allmählich in Vergessenheit geraten. Sie haben ausgedient, ihr Verwendungszweck ist erfüllt, sie wurden ersetzt oder aus finanziellen Gründen brachgelegt. Was auch immer der Grund war, das Ergebnis ist dasselbe. Wenn sich niemand um diese vergessenen Orte kümmert, holt sie sich die Natur zurück. Genau hierin besteht der Reiz der Lost Places, die Schönheit dieser Orte zu fotografieren und sie damit nochmal neu zu entdecken. Dabei setzt sich der Fotograf meist ebenso mit der Geschichte des Ortes auseinander und haucht ihm mit künstlerischen, dramatischen oder surrealen Bildern neues Leben ein.

Was sind eigentlich Lost Places?

Der Begriff Lost Place bezeichnet ungenutzte Liegenschaften aller Art. Meistens sind es Bauwerke, wie alte Schlösser, verlassene Militäranlagen, stillgelegte Industrieruinen oder auch unterirdische Anlagen, wie Kanalisationen, die dem Verfall ausgesetzt sind. Solche Orte befinden sich überall auf der Welt und erfreuen sich besonders seit den 1990er Jahren immer größerer Beliebtheit bei Fotografen. Wie lange ein Lost Place besucht werden kann, ist immer ungewiss. Lost Places sind immer bedroht von Renovierungen, Einsturz, Abriss und Vandalismus und könnten von einen Tag auf den Anderen nicht mehr besucht werden. Die Möglichkeit an einen faszinierenden verlassenen Ort zu fotografieren sollte daher nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Was sind Urbexer?

Urban Exploring (UrbExing) bedeutet übersetzt das Erkunden der Stadt. Damit sind Bauwerke ebenso gemeint, wie Industrieanlagen, Parks, Schlösser oder auch Friedhöfe. Der Begriff ist sehr weit gefasst, wird aber zumeist für das Erkunden von Ruinen verwendet, die nicht mehr genutzt werden. Die waschechten Urbexer verwenden viel Zeit damit Lost Places zu finden, die so vergessen sind, dass sie sie als erste nach langer Zeit wieder betreten und auf eigene Faust erkunden. Da in den meisten Ländern die Besitzverhältnisse klar definiert sind, ist es oftmals schwierig auf legalem Weg die Genehmigung zum Betreten des Lost Places zu bekommen und damit keinen Haus- oder Landfriedensbruch zu begehen. Viele, nicht alle!!!, Urbexer nehmen dieses Risiko gern in Kauf, um einmalige Aufnahmen zu machen. Wir beide zählen uns jedoch nicht zu den Urbexern, da wir es, nach einer unschönen Begegnung mit der Polizei, vorziehen, genehmigte Touren zu buchen, um unsere Fotos zu schießen. Entgegen vieler Vorurteile sind die Gruppengrößen meist überschaubar, sodass wir schon Touren hatten, bei denen wir 2 Stunden lang keinem anderen Menschen auf dem Gelände über den Weg gelaufen sind. Uns geht es vor allem um den fotografischen Aspekt der schönen Motive und nicht um die Einmaligkeit der Aufnahme. Schließlich erfreuen wir uns auch an Aufnahmen vom millionenfach fotografierten Colosseum in Rom 😉

Wie finde ich Lost Places?

Verlorene Orte sind meist in Vergessenheit geratene Gebäude oder Industrieanlagen, d.h. es gibt kein Verzeichnis von ihnen und das hat seinen Grund. Vandalismus und Massentourismus können so manchem Ort seinen Zauber nehmen. Zum Schutz werden daher grundsätzlich keine Adressen und konkreten Namen zu Lost Places herausgegeben. Um trotzdem verlassene Orte zu finden, hilft nur viel Recherche und ein bisschen Glück. Über verschiedene Plattformen, z.B. Google maps, können vielversprechende Orte ausfindig gemacht werden. Manchmal stößt man auch durch Zufall auf sie oder bekommt einen heißen Tipp von Ortsansässigen. Wer nicht in Indiana Jones Manier losstiefeln möchte, kann sich auch an professionelle Touranbieter wenden, die in unterschiedlich großen Gruppen eine Fototour an Lost Places anbieten. Dort kann sich einen ganzen Tag lang fotografisch und legal ausgetobt werden. Dies hat auch den Vorteil, dass der Zugang zu streng bewachten Lost Places gewährt wird, in denen das heimliche „Einsteigen“

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