Zentralmongolei Reisebericht

Ein mongolischer Reiter reitet mit drei Pferden durch die Steppe.

Reisebericht Zentralmongolei – Mit dem Minivan durch die Steppe

Reisebericht Zentralmongolei – Mit dem Minivan durch die Steppe

Im Zuge unserer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn besuchten wir die endlosen Weiten der Zentralmongolei. Mit unserem Guide Amy und dem Fahrer Khanan fuhren wir für 4 Tage mit einem geländegängigen Minivan in die Steppe der Zentralmongolei. Dabei besuchten wir nicht nur das Highlight der Zentralmongolei, die ehemalige Hauptstadt des Reiches Karakorum, sondern besichtigten auch das Erdene Dsu Kloster, den Khogno Khan Nationalpark und den Hustai Nationalpark. Wir waren zu Gast bei nomadischen Familien und übernachteten in traditionellen Jurten. Dabei erlebten wir die Mongolen als ein sehr stolzes und überaus gastfreundliches Volk. In diesem kleinen Reisebericht erfahrt ihr, wie wir den Aufenthalt in der Mongolei generell gestalteten und was es zu beachten gab, viel Spaß!

4 Tage
$ - Preiswert

Kommend vom Baikalsee

Reisebericht Zentralmongolei: Karakorum und das buddhistische Kloster Erdene Dsu

Nach einem 16-tägigen Aufenthalt in Russland reisten wir weiter in die Mongolei. Der lange Zug der Transmongolischen Eisenbahn fuhr pünktlich um 06:50 Uhr in den Hauptbahnhof von Ulan-Bator ein. Da wir für die nächsten 4 Tage eine private Tour in die Zentralmongolei gebucht hatten, wurden wir am Bahnsteig herzlichst durch unsere Reiseleiterin Amy sowie unserem Fahrer Khanan begrüßt. Kurz darauf machten wir uns auf den 360km langen Weg nach Karakorum, welcher über große Strecken über eine asphaltierte Straße führte. Da es in der Mongolei lediglich 3.000km asphaltierten Straßenbelag gibt, ist dies bereits eine Besonderheit.

Die Fahrt durch die weite Steppe von Ulan Bator nach karakorum.

Dschingis Khan ließ Karakorum im Jahre 1220 im Orchon Tal errichten. Karakorum war für über 140 Jahre das Zentrum des mongolischen Reiches und erlebte seine Blüte unter der Herrschaft von Ögödei Khan. Als Khubilai Khan die Hauptstadt des mongolischen Reiches nach China verlegte und die Yuan-Dynastie gründete, begann Karakorum seine Bedeutung zu verlieren. 1379 wurde ein Großteil der Stadt bei einem Angriff der Armee der Ming-Dynastie schwer beschädigt. Heute gibt es hier ein Museum, in welchem einige der Artefakte ausgestellt sind.

Die Gebäude des Erdene Dsu Klosters.

Nach dem Besuch des Museums könnt ihr das nahe gelegene buddhistische Kloster Erdene Dsu besichtigen. Das Kloster wird immer noch aktiv genutzt und umfasst vier Tempel. Die Anlage ist von einer quadratförmigen Mauer umgeben, welche mit insgesamt 108 Stupas besetzt ist. Der Besuch der Anlage gibt einen Einblick in die religiösen sowie kulturellen Traditionen der Mongolen und hat uns sehr gut gefallen. Im Anschluss fuhren wir in das angrenzende Ger-Lager und bezogen dort unsere erste traditionelle Jurte. Die Jurten sind sehr geräumig und lassen abends aufgrund der kleinen Öfen eine romantische und wohlige Atmosphäre aufkommen. Wir empfehlen euch nachts die Jurte auch mal zu verlassen und den gigantischen Sternenhimmel sowie die Milchstraße zu beobachten. Aufgrund der niedrigen Bevölkerungsdichte und der fehlenden Industrialisierung gibt es in der Zentralmongolei nahezu keine Lichtverschmutzung, sodass Sternenanbeter voll auf ihre Kosten kommen.

Reisebericht Zentralmongolei: Mit dem Pferd durch das Orchon Tal

Am zweiten Tag unseres kleinen Abenteuers in der Zentralmongolei fuhren wir von Karakorum ca. 120km Richtung Westen, in den Nationalpark des Orchon Tals. Auf dem Weg legten wir unzählige Stopps ein, um die einzigartige Landschaft mit den weiten Steppen und den dahinter befindlichen Bergen zu genießen. In der Ferne sieht man immer wieder vereinzelte Jurten der Nomadenfamilien. Zeitgleich ziehen riesige Viehherden, bestehend aus Ziegen, Schafen, Pferden und Yaks am Auto vorbei. Mit Einfahrt in den Nationalpark ging es nur noch langsam voran, da die Straßen unbefestigten und löchrigen Fahrrillen wichen. Gut durchgeschüttelt kamen wir nach ca. 4 Stunden im Khusug Tourist Ger Camp an, wo wir auch die Nacht verbrachten.

Ein Geländefahrzeug bahnt sich seinen Weg durch einen Fluss.
Am Nachmittag unternahmen wir einen Ausritt auf den kleinen, zähen, mongolischen Pferden innerhalb des Nationalparks. Der Ausritt war aufgrund der Umgebung und Atmosphäre etwas ganz Besonderes und gehört zu einem der Highlights, die wir in der Mongolei erlebt haben. Nach ca. 1 Stunde auf den Rücken der Pferde erreichten wir den Orchon Wasserfall, wo wir zu Fuß weiterwanderten. Der Orchon Wasserfall zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Mongolei und ist Bestandteil des Orchon Flusses, welcher 1.120 km lang ist und in den großen Selenge Fluss mündet.

Reisebericht Zentralmongolei: Mit dem Kamel durch die wunderschöne Sanddüne Elsen Tasarkhai

Nach einer sehr kalten Jurten-Nacht ging es für uns nach dem Frühstück weiter in den Khogno Khan Nationalpark. Dieser liegt knapp 175km östlich des Orchon Wasserfalls. Die Fahrt führte uns wieder über holprige Pisten, durch kleine Bäche und entlang kleiner Ger-Camps sowie großer Viehherden. Nach einer Fahrtzeit von knapp 4 Stunden kamen wir im Ger-Camp einer netten nomadischen Familie an, welches idyllisch auf einem Hügel innerhalb des Khogno Khan Nationalparks lag. Hier schliefen wir in einer Jurte innerhalb des Nomadenlagers. Daher hatten wir nicht nur die nomadische Familie als direkte Nachbarn, sondern auch deren Ziegen, Schafe, Kühe, Kamele und Hütehunde, welche eine schöne abendliche Klangkulisse produzierten.

Ein Ger-Camp bei Sonnenuntergang.
Am späten Nachmittag unternahmen wir einen Kamelritt zur nahegelegenen Sanddüne Elsen Tasarkhai. Die Düne gehört ebenfalls zu den Top Highlights des Landes und erstreckt sich auf ca. 80km im südlichen Teil des Khogno Khan Nationalparks. Die Düne besteht aus feinem, weißen Sand. Unterhalb der Oberfläche gibt es Wasser, sodass in diesem Gebiet Sträucher wie Weide, Ulme und Hartriegel wachsen. Neben dem Strauchwerk und den hohen Sanddünen gibt es auch einen Fluss sowie einen kleinen angrenzenden Wald. Das gesamte Gebiet entlang der Sanddünen ist paradiesisch schön, sodass sich neben einem Ausritt auf einem Kamel auch ausgedehnte Wanderungen bzw. Spaziergänge anbieten.

Reisebericht Zentralmongolei: Die Przewalski Pferde im Hustai Nationalpark

Am vierten und letzten Tag in der Zentralmongolei legten wir auf dem Weg nach Ulan-Bator einen Stopp im Hustai Nationalpark ein. Wer das Przewalski Pferd, das mongolisches Wildpferd, aus der Nähe beobachten möchte, ist hier genau richtig. Es ist die einzige Wildpferdart, die noch in ihrer Ursprungsform existiert. Seit den 1960er Jahren waren die Pferde nicht mehr in freier Wildbahn zu finden und wurden nur noch in Zoos und von Privatpersonen gezüchtet. Mit Hilfe eines Zuchtprogramms konnte die Zahl der Tiere von 40 auf 2.000 erhöht werden. Durch die Auswilderung in den Jahren 1992 bis 2000 erhielten die Tiere im Hustai Nationalpark einen neuen Lebensraum. Neben der Wildtierbeobachtung im Park findet ihr am Parkeingang ein Museum, welches viele Informationen in Bild und Ton über die Parkgeschichte gibt. Nach einer kleinen Wanderung und dem Aufspüren einer Gruppe von Przewalski Pferden kehrten wir gegen 16:00 Uhr wieder nach Ulan-Bator zurück.
Der gesamte Trip in die Zentralmongolei war ein fantastisches Erlebnis, welches wir euch unbedingt weiterempfehlen können!

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