Antarktis Reisetipps

Riesige Eisberge treiben im antarktischen Meer.

Reiseinformationen und Fakten für eure Expedition in die Antarktis

Reiseinformationen und Fakten für eure Expedition in die Antarktis

Antarktis: Die wichtigsten Fakten im Überblick!

Der Kontinent Antarktika ist 14 Millionen km² groß und ist zu ca. 98 Prozent mit Eis bedeckt. Erst Ende des 19. Jh. fanden Forscher heraus, dass sich unter den gewaltigen Eismassen Festland befindet. Antarktika ist politisch gesehen ein neutrales Gebiet. Im Antarktischen Vertrag von 1959 wurde geregelt, dass Antarktika ausschließlich zu friedlichen Zwecken, insbesondere zur Erforschung, genutzt werden darf. Das Verbot militärischer Nutzung und des Abbaus von Bodenschätzung dient dem Schutz des ökologisch so wertvollen Kontinents. Die Gebietsansprüche der einzelnen Staaten wurden mit diesem Vertrag zurückgestellt. Antarktika ist daher kein Staat mit eigener Sprache, Währung und Ländergrenzen, sondern ein weltweites gemeinsames Forschungsprojekt.

Antarktis: Welche Rekorde hält Antarktika?

  • Antarktika ist der kälteste Kontinent – die niedrigste Temperatur wurde 1983 an der Wostok-Forschungsstation gemessen und betrug -89,2°C.
  • Antarktika ist der trockenste Kontinent – mit 20-30 mm Niederschlag im Jahr ist Antarktika ungefähr so trocken wie die Sahara.
  • Antarktika ist der höchst gelegene Kontinent – der höchste Berg ist Mount Vinson mit 4.897m. Er ragt weit über den durchschnittlich 2.400m hohen Eisschild des Kontingents empor. Forscher errechneten, dass ein Abschmelzen der gesamten Eismasse dazu führen würde, dass sich der gesamte Kontinent um 800 bis 1.000 m hebt sowie der Meeresspiegel um 61m ansteigt.
  • Antarktika ist der windigste Kontinent – auf dem antarktischen Kontinent bilden sich aufgrund der geographischen Gegebenheiten die sogenannten katabatischen Winde (kalte, ablandige Fallwinde) mit Windgeschwindigkeiten von 300 km/h. Der Rekord liegt bei 372 km/h, gemessen an der Forschungsstation Dumont d’Urville.
  • Antarktika ist der dunkelste Kontinent – während des antarktischen Winters gibt es wochenlang, in einigen Regionen Monate lang die Polarnacht. Die Sonne schafft es nicht über den Horizont, sodass es 24h am Tag dunkel ist.

In den mehr als 80 Forschungsstationen leben im antarktischen Sommer ca. 4.000 Menschen und im Winter 1.000 Menschen. Im Sommer kommen noch Touristen dazu, die den Kontinent besuchen. Eine eigene Bevölkerung existiert an diesem lebensfeindlichen Ort nicht.

Antarktis: Welche Sprachen werden auf Antarktika gesprochen?

Es existiert keine einheitliche Sprache. Je nach Forschungsstation sprechen die Menschen in ihrer Landessprache miteinander. Englisch wird überwiegend gesprochen.

Antarktis: Hat Antarktika eine eigene Zeitzone?

Antarktika besitzt keine eigene bzw. einheitliche Zeitzone. Die einzelnen Forschungsstationen verwenden vorrangig die Zeitzone ihres Heimatlandes. Zur Kommunikation wird UTC genutzt.

Antarktis: Welches Klima herrscht auf dem Kontinent Antarktika?

Es gibt zwei Jahreszeiten in dieser Polarregion, den antarktischen Winter (März bis September) und den antarktischen Sommer (September bis März). Im Winter gibt es kaum bis gar kein Tageslicht, da die Sonne nicht über den Horizont dieser Breitengrade steigt. Es gibt auch Polarnächte, in denen es 24h am Tag dunkel ist. Im Sommer hingegen kreist die Sonne um den gesamten Himmel, ohne hinter dem Horizont zu verschwinden. An den Polartagen ist es 24h lang hell. Die Übergangswochen zwischen Sommer und Winter weisen kurze Dämmerungszeiten auf.
Die Temperaturen variieren je nach Region und liegen im Jahresdurchschnitt bei -55°C. Die Küstengebiete sind mit -18°C im Winter deutlich wärmer als das Inland. Die tiefste jemals gemessene Temperatur über dem Boden betrug 1983 -89,2°C, welche in der sowjetischen Station Wostok gemessen wurde. 2010 übermittelten Satelliten einen am Boden gemessenen Kälterekord von -93,2°C, welcher auf auf einem Gebirgsrücken im Inland auftrat.
Beim Besuch von Antarktika in den Sommermonaten waren wir erstaunt, wie warm es dort ist. Auf der antarktischen Halbinsel herrschten im Dezember Temperaturen von -5°C bis +5°C. Der Wind ist eisig kalt, aber eine gute Windjacke und Mütze bieten ausreichend Schutz und niemand muss bei den Landgängen erfrieren.

Antarktis: Was ist die beste Reisezeit für einen Besuch auf dem Kontinent Antarktika?

Nicht nur die beste, sondern auch die einzig mögliche Reisezeit für Touristen ist während des antarktischen Sommers, wenn das Eis schmilzt und den Meeresweg zum Kontinent freigibt.

Antarktis: Wie viel Zeit sollte ich für eine Reise auf den fernen Kontinenten einplanen?

Je nach Reiseroute des Schiffs ist die Reisedauer vom Veranstalter festgelegt. Ihr müsst ca. 10 bis 21 Tage einkalkulieren und euch die Route genau anschauen. Falls ihr beispielsweise noch die Falklandinseln oder Südgeorgien besucht, dauert die Fahrt entsprechend länger.

Antarktis: Gibt es Einreisebestimmungen die beachtet werden müssen?

Da die Antarktis kein Staat ist, gibt es auch keine Einreisebestimmungen. Die Bestimmungen des Ausgangslandes, über welches die Einreise erfolgt, müssen dennoch beachtet werden. Die meisten Touristen besuchen die Antarktis im Rahmen einer Kreuzfahrt und müssen sich nicht selbst um die Genehmigung zum Betreten des Kontinentes kümmern. Es gibt jedoch auch Individualtouristen, die sich mit einer eigenen Yacht oder einem Privatflugzeug auf den Weg begeben. Diese Touristen müssen eine Genehmigung beim Bundesumweltamt beantragen (Kosten ab 700€).

Antarktis: Welche Gesundheitshinweise müssen beachtet werden?

Einige Veranstalter verlangen vor Reiseantritt ein Gesundheitszeugnis inkl. Blutgruppe, welches vom Hausarzt ausgestellt wird. Wir mussten eine Selbstauskunft in Form eines vorgefertigten Formulars einreichen (medizinischer Fragebogen). Die häufigste Krankheit auf solch einer Reise ist wohl die Seekrankheit. Dementsprechend solltet ihr vorsorgen und euch vor Antritt der Reise bereits Reisekaugummis, Tabletten, Akupressur-Bänder oder Patches bei der Apotheke eures Vertrauens besorgen. Zur Not kann euch auch der Schiffsarzt aushelfen. Wir haben uns ein Reisepflaster (Patch) für die Fahrt über die Drakestraße geteilt, welches wir 3 Tage hinter dem Ohr zu kleben hatten. Im Gegensatz zu vielen anderen Passagieren hatten wir keine Probleme und konnten die schaukelige Überfahrt genießen.

Antarktis: Wie ist es um die Sicherheit bei einer Expedition in das Eis bestellt?

Eine Sicherheitsunterweisung findet standardmäßig zu Beginn der Reise auf dem Schiff statt. Bevor der erste Landgang startet, erfolgt ein weiteres Briefing zum Verhalten und den Gefahren auf Antarktika. Man sollte immer vorsichtig sein, um nicht auf dem Eis auszurutschen, ins Wasser zu fallen, in einen Schneesturm zu geraten oder von einem abbrechenden Eisblock erschlagen zu werden. Um einen Biss vom Seeleoparden nicht zu provozieren, sollten die Hände beim Kajakfahren nicht ins Wasser gehalten werden. Dass Wildtiere nicht berührt werden dürfen versteht sich von selbst. Wir haben uns jederzeit sicher und gut aufgehoben gefühlt. Die Schiffscrew war sehr um unser Wohl besorgt, weshalb auch einige Landgänge aufgrund der Wetterbedingungen abgesagt wurden. Safety first und das ist auch gut so.

Antarktis: Gibt es noch weitere Regeln die beachtet werden müssen?

Bei den Schiffsreisen wird sich an das Regelwerk der IAATO (Internationale Gesellschaft der Antarktis Reiseveranstalter) gehalten. Es dürfen beispielsweise maximal 100 Personen gleichzeitig an Land gehen. Daher sind kleinere Schiffe mit weniger Passagieren den großen Schiffen vorzuziehen, wenn längere Landgänge gewünscht sind.

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