Amazonas Reisebericht

Eisvogel auf einem dicken Ast sitzend

Abenteuer Amazonas – 7 Tage in den Tiefen des Cuyabeno Reservats

Abenteuer Amazonas – 7 Tage in den Tiefen des Cuyabeno Reservats

Der erste Teil unserer 16-tägigen Rundreise durch Ecuador bestand unter anderem aus einem Besuch des Mittelpunktes der Erde, einem Aufenthalt in einer der ältesten Haciendas des Landes sowie einem Abenteuertrip durch das verzweigte Flusssystem des Rio Cuyabenos im Amazonas. Im folgenden Reisebericht wollen wir euch einige Anregungen für einen insgesamt 7-tägigen Trip von Qutio bis zum Amazonasgebiet Cuyabeno geben.

7 Tage
$$$ – Moderat

Reisebericht Ecuador: Über Nacht in der 300 Jahre alten Hacienda Guachalá

Die Anreise

17 Stunden nach Abflug aus Hannover landeten wir mit einem Zwischenstopp in Amsterdam gegen 16:15 Uhr in der Hauptstadt Ecuadors, in Quito. Den Flug buchten wir frühzeitig über das Portal Skyscanner und bezahlten 775€ pro Person. Im Anschluss nahmen wir unseren Mietwagen vom Anbieter AVIS in Empfang, um direkt zur ersten Unterkunft zu fahren. Für den kleinen Chevrolet Spark zahlten wir über das Portal Billiger-Mietwagen für 6 Tage 274€ inklusive aller Versicherungen.

 

Das Äquatordenkmal

Vom Flughafen ging es dann nach Quitsato, wo eines der vielen Äquatordenkmäler Ecuadors steht. Hier lassen sich sehr lustige Fotos schießen, wie man beispielsweise gleichzeitig sowohl auf der Süd- als auch auf der Nordhalbkugel steht oder von der nördlichen in die südliche Hemisphäre springt. Für die Strecke vom Flughafen zum Denkmal benötigt man circa 1,5 Stunden.

Eine Frau springt mit einem Satz über den Äquator.

 

Die Hacienda Guachalá

Im Anschluss fuhren wir zur ersten Unterkunft der Reise, der historischen Hacienda Guachalá. Die 300 Jahre alten Gemäuer der herrschaftlichen Hacienda sind im kolonialen Stil eingerichtet, sodass bspw. die Zimmer mit großen Kaminen ausgestattet sind und die Decken mit massiven Holzbalken abgefangen werden. Des Weiteren bietet die Hacienda einen riesigen Innenhof mit einer alten Kirche sowie einem kleinen Bauernhof mit Eseln, Pferden, Lamas und diversen Kleintieren. Insgesamt gefiel uns die Atmosphäre sehr, sodass ein Besuch einer historischen Hacienda bei einem Besuch Ecuadors nicht fehlen sollte.

Reisebericht Ecuador: Die heißen Quellen von Papallacta und Lago Agrio

Wie komme ich nach Lago Agrio?

Nach einem entspannenden Bad in den Quellen sowie einer Stärkung im leckeren Restaurant fuhren wir weiter nach Lago Agrio. Lago Agrio liegt 300km östlich von Quito und ist der Ausgangspunkt für die Touren in den Amazonas. Der Ort kann dabei auf drei Wege erreicht werden. Zum einen könnt ihr einen Flieger von Quito direkt nach Lago Agrio nehmen. Der Flug dauert lediglich 40 Minuten und kostet für den Hin- und Rückweg ca. 100€. Die zweite Variante ist der Nachtbus, welcher euch während der Nacht von Quito nach Lago Agrio bringt. Die Fahrt dauert ca. 6 Stunden. Jedoch sind die Straßen in den Anden ziemlich gefährlich, da sie aus vielen Spitzkehren bestehen, schlecht ausgeleuchtet sind und an sehr steilen Hängen liegen. Des Weiteren pflegen viele Ecuadorianer eine sehr riskante Fahrweise, sodass wir während unserer Fahrt nach Lago Agrio einige heftige Unfälle mit Bussen, LKWs und PKWs gesehen haben. Die dritte Variante ist die Nutzung des eigenen Mietwagens. Dies stellte für uns die beste Option dar. Zum einen ist man sehr flexibel und kann an schönen Aussichtspunkten oder anderen Sehenswürdigkeiten anhalten und außerdem ist die eigene Gesundheit nicht von den fahrerischen Fähigkeiten eines Busfahrers abhängig.

Ein Kleinwagen am Straßenrand im Dschungel des Amazonas.

 

Unterkunft in Lago Agrio

Nach der 5-stündigen Fahrt von Papallacta checkten wir im Hotel Arazá ein. Das Hotel liegt im Zentrum der Öl-Stadt und ist sehr gepflegt. Das Doppelzimmer kostet inklusive Frühstück 47€ je Nacht.

Reisebericht Ecuador: Das Dschungelabenteuer beginnt

Anfahrt zur Cuyabeno-Lodge

Die meisten geführten Touren starten ab Lago Agrio. Die Abholung erfolgt am Morgen des ersten Tages vom Hotel gegen 09:30 Uhr. Im Anschluss geht es dann für zwei Stunden mit einem kleinen Minivan durch abgeholzte, brandgerodete Flächen, die die Zerstörung des Urwaldes durch die Erdölindustrie offenbaren. Der desaströse Eingriff der Menschen dämpfte unsere Vorfreude, sodass sich ein unterschwelliges Gefühl von Traurigkeit in unserem Unterbewusstsein breit machte. Nach 2 Stunden trafen wir dann am Eingang des Naturreservats in El Puente ein, wo wir uns zuallererst registrieren mussten. Danach lernten wir beim Mittag unseren Guide Diego kennen, der uns die nächsten Tage durch den Regenwald führte. Frisch gestärkt ging es dann mit Diego im Motor-Kanu für ca. 1,5 Stunden entlang des Cuyabenoa-Flusses zur Cuyabeno-Lodge, welche in der Laguna Grande liegt. Den Trip in den Amazonas buchten wir über den Veranstalter Papaya-Tours und zahlten 480 US-Dollar pro Person.

Mit dem Motorkanu durch den Amazonas.

 

Mit Paddel und Kanu über den Amazonas

Nachdem wir eingecheckt hatten und unser Zimmer im Turm der traumhafte Öko-Lodge bezogen, ging es am Nachmittag auf unser erstes Dschungelabenteuer! Wir schnappten wir uns die Paddel und erkundeten im Kajak zusammen mit Diego die Wasserwege Cuyabenos. Da der dicht bewachsene Dschungel mit einer Sichtweite von 4 Metern kaum etwas preisgibt, hat man vom Wasser die besten Chancen Tiere zu entdecken. Neben Totenkopfäffchen und den kahlgesichtigen Sakis, einer speziellen Affenart entdeckten wir des Weiteren, Anakondas, Aras und Tukane. Wir waren von unserer ersten Ausfahrt sehr begeistert und ließen den Abend im Restaurant der Cuyabeno Lodge bei einem lokalen Fischgericht ausklingen.

Reisebericht Ecuador: In den Tiefen des Amazonas

Zu Fuß durch den Dschungel

Am frühen Morgen brachen wir mit Gummistiefeln und Regenjacken zu einer 4-stündigen Wanderung durch den Regenwald auf. Diego leitete uns durch das endlose Labyrinth von Lianen, Bäumen, Wurzeln und Gestrüpp. Dabei erklärte er uns unter anderem, wofür die indigenen Stämme welche Pflanzen nutzen und machte uns immer wieder auf Spinnen, Pfeilgiftfrösche, Schlangen, Affen und Vögel aufmerksam. Als Highlight der Wanderung erreichten wir eine kleine Anhöhe inmitten des Waldes, von der wir an Lianen wie Tarzan durch den Regenwald schwangen.

Ein Mann schwingt wie Tarzan durch den Dschungel.

 

Mit dem Motorkanu durch das Flusssystem des Cuyabeno

Am Nachmittag ging es mit dem Motorkanu durch das weit verzweigte Flussnetz des Cuyabeno-Reservats. Der Vorteil vom Motorkanu ist, dass man größere Distanzen abdecken kann und somit auch andere Lagunen und Bereiche des Naturreservats sieht. Während der Fahrt entdeckten wir gleich zwei Dreizehenfaultiere. Die sind mit den Ameisenbären sowie die den Gürteltieren verwandt und lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Ihre Coolness und behäbige Art sind amüsant, sodass die beiden Säuger auf dieser Tour unsere Highlights darstellten!

Ein Dreizehenfaultier hängt an einem Baum.

 

Auf nächtlicher Pirschfahrt auf der Suche nach den Kaimanen

Nach einem leckeren Abendessen in unserer Lodge fuhren wir mit Diego auf die nächtliche Pirschfahrt, um die im Wasser lebenden Kaimane auf ihren nächtlichen Beutezügen zu beobachten. Schon nach kurzer Zeit konnten Diego und unser Fahrer mir ihrem scharfen Blick und ihrer Erfahrung Kaimane ausfindig machen. Immer wieder blitzten die Augen in den hellen Lichtkegeln der Taschenlampen auf und verschwanden unter der Wasseroberfläche. Nach ca. 20 Minuten sahen wir dann einen Kaiman, der seelenruhig auf einer Wurzel im Wasser lauerte. Er ließ sich von uns nicht stören und eignete sich hervorragend als Fotomodel. Bevor wir wieder in der Lodge eintrafen, entdeckten wir auf der Rückfahrt noch zwei giftgrüne Baumschlangen, die unsere Nachtfahrt abrundeten.

Reisebericht Ecuador: Zu Besuch bei den Ureinwohnern in einem Dschungeldorf

Zu Besuch bei den Siona

An unserem dritten Tag im Regenwald besuchten wir das indigene Volk der Siona. Neben dem Schutz der Tiere dient das Cuyabeno Reservat auch zum Schutz der indigenen Völker. Um den indigenen Stämmen ein Einkommen zu ermöglichen und ihre Existenz zu sichern, sind sie fest in den Tourismus eingebunden. Somit führen Angehörige der Stämme bspw. die Lodges, fahren die Motorkanus, arbeiten als Guides und bringen den Touristen ihre Kulturen durch die Community-Führungen näher. In diesem Rahmen besuchten wir die Dorfgemeinschaft der Siona von Puerto Bolívar. Während unseres Besuches bekamen wir einen kleinen Einblick in das tägliche Leben, durften aus Yuccawurzeln traditionelle Fladenbrote, sogenannte Casabes, backen und schauten zu, wie Kokosmaden aus Nüssen geerntet werden.

Zwei Personen kneten den Teig einer Yucca-Wurzel für ein Brot.

 

Eine Nachtwanderung zwischen Spinnen, Käfern, Ameisen und Schlangen

Nach Einbruch der Dunkelheit erwacht der Dschungel zum Leben. Es kreucht und fleucht wohin man schaut…
Dieses Erlebnis wollten wir am eigenen Leibe erfahren, sodass wir gegen 21:00 Uhr nach Einbruch der Dunkelheit zu einer Nachtwanderung in den Dschungel fuhren. Eingehüllt in langärmlige Shirts, eingesprüht mit einer Menge No-Bite und bewaffnet mit Taschenlampen, Stativen und Kameras ging es wieder in die „grüne Hölle“. Schon kurz nach dem Verlassen des Motorkanus machte uns Diego auf eine Vielzahl riesiger Spinnen, giftiger Schlangen und exotischer Frösche aufmerksam. Das wundersamste war eine lange Straße von Blattschneiderameisen, die unseren Weg kreuzte. Die kleinen emsigen Tiere tragen ununterbrochen kleine, grüne Blätter in ihren Bau und wirken dabei sehr koordiniert und organisiert. Sehr beeindruckend! Tiefere Einblicke in die einzelnen Ausflüge bekommt ihr im Bericht der Top 7 Highlights des Amazonas.

Reisebericht Ecuador: Nach einer morgendlichen Pirschfahrt zurück nach Lago Agrio

Nach einem aufregenden Aufenthalt im Regenwald bzw. in der Cuyabeno Lodge ging es nach einer morgendlichen Pirschfahrt mit dem Motorkanu wieder zurück nach El Puente und von dort aus mit dem Minivan nach Lago Agrio. Der Rückweg nach Quito dauerte insgesamt 13 Stunden, sodass wir um 20:30 Uhr im Quito Airport Suites Hotel eincheckten, um von hier aus am nächsten Morgen auf die Galapagos-Inseln zu fliegen. Die Nacht im einfachen Airport-Hotel kostete inklusive Frühstück 44€ je Nacht.

Business-Class nach Baltra?

Am nächsten Morgen flogen wir bereits um 06:45 Uhr Flug auf die Galapagos-Inseln nach Baltra. Um die Flüge mit den jeweiligen Schiffsreisen besser abstimmen zu können, werden die Flüge oftmals im Verbund mit der jeweiligen Galapagos-Kreuzfahrt verkauft. Daher kosteten die Flüge mit der Airline Avianca über den Veranstalter 330€ One-Way. Da die Besucherzahlen für die Galapagos-Inseln stark begrenzt sind, kann es vorkommen, dass ihr zum Teil nur noch teure Business-Class-Flüge bekommt. Daher ist eine frühzeitige Buchung der Flüge bzw. der Reise auf die Galapagos-Inseln dringend zu empfehlen.

Weiter geht´s auf die Galapagos-Inseln

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