Unsere Top 10 Highlights entlang des Mount Everest Base Camp Treks
Im Rahmen einer 17-tägigen Nepalreise besuchten wir im April 2018 auf den Spuren großer Bergsteigerlegenden wie Sir Edmund Hillary oder Reinhold Messner das Mount Everest Base Camp. Dabei begann die Reise bereits mit einem spektakulären Flug nach Lukla, zu einem der gefährlichsten Flughäfen der Erde. Der insgesamt 124km lange Trek bot während der 9 Etappen großartige Momente und Ereignisse, die wir euch im Folgenden anhand unserer persönlichen Top 10 aufgelistet haben.
1. Zu Besuch im Mount Everest Basislager
Der Mount Everest ist mit 8.848m der höchste Berg der Erde und wurde zum ersten Mal am 29. Mai 1953 durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay bestiegen. Seine Besteigung ist sowohl von der tibetischen Nordseite als auch von der nepalesischen Südseite möglich. Dementsprechend existieren auch zwei Everest-Basislager, die in der Sommersaison im April sowie in der Wintersaison im September für die Besteigung des Gipfels errichtet werden.
Das südliche Basislager befand sich im Jahr 2018 in Nepal auf einer Höhe von 5.364 Metern an den Koordinaten 28°0′26″N 86°51′34″E, während das nördliche Basislager in Tibet auf 5.150 Metern an den Koordinaten 28°8′29″N 86°51′5″E errichtet wurde. Da die Basislager in den letzten Jahren zum Teil von verheerenden Erdbeben und Lawinen heimgesucht worden sind, kann die Position sowie die Höhe von Jahr zu Jahr leicht variieren.
Wir haben die berühmteste Zeltstadt der Welt im April 2018 im Rahmen des Everest Base Camp Treks besucht. Nach einem harten und anstrengenden 8-Tages Marsch erreichten wir die kleine Zeltstadt, die abgeschieden am Fuße des Khumbu-Eisbruchs liegt. Das Basislager und deren Umgebung beeindruckte uns sehr. An vielen Stellen ragten meterhohe Eiszacken empor. Die gelben Zelte der verschiedenen Expeditionen erstreckten sich über etwa 2 Kilometer über das Eis- und Geröllfeld. In der Ferne gingen geräuschvoll mächtige Lawinen ab, während die riesigen Gipfel des Mount Everest und des Lhotse über dem Base Camp wachten. Im Minutentakt landeten die Helikopter und transportierten Ausrüstungsgegenstände, Zelte und Baumaterialien. Träger und Yak-Karawanen trafen nacheinander ein und luden ihre schweren Lasten ab. Diese unwirtliche Welt sowie die Routine der Bergsteiger für einen kleinen Moment beobachten zu dürfen, war ohne Zweifel das Highlight unseres Urlaubes.
2. Zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Kala Patthars
Der Kala Patthar ist ein Berg in der Khumbu-Region im Südosten Nepals. Da er lediglich 5.675m hoch ist, zählt er in Nepal offiziell nicht zu den Bergen. Der Kala Patthar ist ein Vorgipfel des Pumoris und befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Mount Everest, Lhotse, Nuptse und Lingtren. Daher zählt er zu den beliebtesten Trekkingzielen im Khumbu.
Um die Milchstraße über dem Himalaya bestaunen zu können und um pünktlich zum Sonnenaufgang den Gipfel des Kala Patthars zu erreichen, verließen wir bereits um 3:30 Uhr unsere Unterkunft in Gorak Shep. Der Kala Patthar ist technisch nicht anspruchsvoll und daher eher als Wanderberg zu betrachten. Die größten Herausforderungen bestanden in der Höhe und der nächtlichen Kälte. Trotz der wärmeisolierten Bergstiefel und einer zweifachen Lage von Handschuhen kroch die eisige Kälte in die Finger sowie in die Zehen.
Das Erreichen des Gipfels war ein großartiges Gefühl. Glücklich und zufrieden fielen wir uns auf 5.645m in die Arme. Kurz nach unserer Ankunft stieg die Sonne langsam über den massiven Gipfel des Mount Everest und ließ die gegenüberliegenden Gipfel in einem sanften Lila-Gold-Ton erstrahlen. Der Moment war eindrucksvoll, denn vom Kala Patthar habt ihr den perfekten Überblick auf die höchsten Berge unserer Erde. Neben den oben genannten Bergen ließen auch die wunderschöne Ama Dablam, der Changste sowie der goldene Pumori den Sonnenaufgang am Gipfel des Kala Patthars zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
3. Die Milchstraße über dem Himalaya
Wenn ihr im Himalaya unterwegs seid und gutes Wetter habt, solltet ihr euer Glück versuchen und während der Nacht die Lodge verlassen. Vielleicht ist der Wettergott euch wohl gesonnen und ihr findet einen wolkenlosen Himmel vor, um die Milchstraße mit den Bergen im Hintergrund zu fotografieren. Da die Lichtverschmutzung im Himalaya kaum vorhanden ist, bietet diese Region die besten Bedingungen sowie außergewöhnliche Fotomotive.
Wir kamen während der Besteigung des Kala Patthars in den Genuss die Milchstraße über dem Khumbu-Tal bestaunen zu dürfen. Als wir bereits gegen 03:30 Uhr unsere Lodge in Groak Shep verließen, funkelten die vielen Sterne der Milchstraße auf uns nieder. Daher verbrachten wir eine knappe Stunde damit das Firmament über uns mit den umliegenden Gipfeln abzulichten.
4. Eine buddhistische Zeremonie im Kloster von Tengboche
Das 1916 errichtete buddhistische Kloster Tengboche liegt auf einem Bergrücken auf 3.870 Metern und ist von riesigen Himalaya-Gipfeln umgeben. Das Kloster bildet den Kern des kleinen Dorfes und weist eine bewegte Geschichte auf. Es wurde 18 Jahre nach seiner Errichtung bei einem Erdbeben im Jahre 1934 zu großen Teilen zerstört und im Anschluss wieder aufgebaut. Im Jahre 1989 brannte es dann bis auf die Grundmauern nieder. Zwei Jahre später wurde es mit deutscher Hilfe rekonstruiert und ist bis heute für Besucher und Trekker während besonderer Öffnungszeiten zugänglich.
Aufgrund dessen entschieden wir uns, eine abendliche Zeremonie im buddhistische Kloster zu besuchen. Da ihr während der Zeremonie in der kalten Halle barfuß auf einem steinernen Fußboden auf dünnen Matten ausharren müsst, solltet ihr euch unbedingt dicke Daunenjacken, Unterhosen, Handschuhe und vor allem dicke Socken anziehen. Ansonsten werdet ihr sehr wahrscheinlich, wie viele andere Touristen, die spirituelle Zeremonie frierend vorzeitig verlassen.
Die Mönche sitzen während der Zeremonie um das Klosteroberhaupt, welches im vorderen Bereich auf einem erhobenen Thron Platz nimmt. Rhythmisch und mit beruhigenden Stimmen wiederholen die Mönche ihre Mantras und heiligen Verse. Sie verfallen in einen gleichmäßigen, monotonen Gesang, welcher uns aufgrund der mystischen und faszinierenden Stimmung Gänsehaut bereitete. Daher rangiert diese spirituelle Himalaya-Erfahrung auf einer Höhe von 3.870m unter unseren Top Highlights und ist höchst empfehlenswert.
4. Im Landeanflug auf den Tenzing-Hillary-Airport
Um zum Startpunkt eures Mount Everest Base Camp Abenteuers zu gelangen, fliegen die meisten Trekker und Bergsteiger mit dem Flugzeug von Kathmandu nach Lukla.
Jedoch zählt der 40-minütige Flug zu den gefährlichsten der Welt und ist nichts für schwache Nerven. Zum einen ist der Flugweg durch das Hochgebirge navigatorisch für Piloten höchst anspruchsvoll und nur nach Sichtflugregeln zu bewältigen. Zum anderen ist die Flugstrecke anfällig für spontane Wetterwechsel und daher tückisch. Die größte Herausforderung besteht allerdings in der außergewöhnlichen Lage des Tenzing-Hillary Airports. Der Flughafen liegt auf einer Höhe von 2.846m. Die Piste ist mit einer Steigung von 12% in den Hang gebaut und bietet keine Möglichkeit für einen Landeabbruch, da am Ende der Bahn der Berghang steil aufragt. Die Bahn ist lediglich 527m lang sowie 30m breit, sodass nur spezielle Luftfahrzeugtypen sowie Piloten mit einer besonderen Berechtigung hier landen dürfen. Daher zählt der abenteuerliche Flug für uns unbedingt zu den Top Highlights eines Everest Base Camp Treks.
5. Die Hauptstadt der Sherpas - Namche Bazar
Namche Bazar ist das Verwaltungszentrum der Khumbu-Region im Distrikt Solukhumbu. Der Ort gilt als Hauptstadt der Sherpa und liegt in einem kesselförmigen Bergeinschnitt auf 3.440m Höhe. Unter diesem natürlichen Amphitheater fließt der Fluss Bhote Koshi. Von der Hillary Bridge erreicht ihr Namche Bazar einen 600m hohen Aufstieg innerhalb von zwei Stunden.
Weil nahezu jeder Trekker oder Bergsteiger auf dem Weg zum Everest Base Camp Namche Bazar passieren muss, gilt der Ort als Tor zum Hoch-Himalaya. Weil das Dorf an einer der wichtigsten Wegkreuzungen der Khumbu-Region liegt, ist Namche seit geraumer Zeit ein bedeutendes Handelszentrum. Mittlerweile haben sich auch ausgeprägte touristische Infrastrukturen in Form von Shops, Bars, Cafés, Restaurants, Geldautomaten und einer Vielzahl von Unterkünften gebildet. Um uns für die höheren Lagen zu Akklimatisieren, verbrachten auch wir zwei Tage in diesem faszinierenden und atmosphärischen Dorf. Die vielen kleinen Gassen, welche auf unterschiedlichen Ebenen bzw. Terrassen angelegt sind, laden mit den unzähligen Trekking-Shops sowie den kleinen Cafés und Bars zum Bummeln, Shoppen und gemütlichen Chillen ein. Namche stellt zwischen den anstrengenden Tagesetappen mit den vielen schweißtreibenden Höhenmetern eine willkommene Abwechslung dar und ist auf jeden Fall eine Empfehlung für einen mehrtägigen Besuch.
6. Das Überschreiten der Hillary Bridge
Wenn ihr den Everest Base Camp Trek bewandert und euch auf dem Teilstück von Phakding nach Namche Bazar befindet, trefft ihr hinter Jorsale auf die beeindruckende Hillary Bridge. Optisch ist sie sehr einfach zu erkennen, da oberhalb der alten Brücke eine neue errichtet wurde und ihr somit zwei übereinander liegende Brücken seht. Die Brücke wurde ursprünglich nach Sir Edmund Hillary benannt und führt über den Dudh Koshi, der in diesem Bereich durch riesige Felsen verengt wird und an diesem Punkt einem reißenden Strom gleicht. Da die Hillary Bridge aufgrund ihrer Länge zum Teil stark schwankt, mussten wir uns beim Überqueren mit beiden Händen an den seitlichen Drahtseilen festhalten. Neben ihrer „Agilität“ hat sie uns auch mit ihrer Höhe beeindruckt, sodass sie vor allem im ersten Teil des Base Camp Treks ein absolutes Highlight darstellt.
7. Die Gedenkstätte der verstorbenen Bergsteiger des Mount Everest
Auf dem Weg nach Lobuche passiert ihr auf 4.620 Metern die Thukla-Alm, welche von Trekkern und Bergsteigern gerne zum Mittag angesteuert wird. Hinter der Alm führt eine staubige Serpentine mehrere hundert Meter bergauf zu einem Plateau, auf dem eine Gedenkstätte für am Mount Everest verstorbene Bergsteiger erbaut wurde. Die Gedenktafeln tragen nicht nur Namen berühmter Bergsteiger, sondern erzählen auch tragische Geschichten.
Eine dieser dramatischen Schicksale ereilte Scott Fischer, der hier seine letzte Ruhe findet. Scott Fischer leitete 1996 neben dem bekannten Expeditionsleiter Rob Hall eine Expedition auf den Mount Everest. Fischer und Hall kamen beim Abstieg in einem fürchterlichen Schneesturm ums Leben. Neben den beiden gab es in diesen Tagen am Everest noch sechs weitere Todesopfer anderer Expeditionen. Da es nahezu unmöglich ist die Körper der toten Bergsteiger zu bergen, liegen sie zum Teil bis heute noch im ewigen Eis des Everest. Die bewegende Geschichte um das Drama am Mount Everest von 1996 wurde im Film „Everest“ verfilmt und sehr empfehlenswert.
8. Der Gipfel der Ama Dablam
Die Ama Dablam ist das Wahrzeichen des Solo Khumbu-Tals und aus unserer Sicht der schönste Berg, dem wir während unseres Everest Base Camp Treks begegnet sind. Die Ama Dblam begleitet euch spätestens ab dem Akklimatisierungstag in Namche Bazar, wenn ihr zum ersten Mal zum Hotel Everest View aufsteigt und ihr neben dem Mount Everest auch die Schönheit der Ama Dablam erblickt. Der Berg liegt im Herzen des Sherpa-Reichs in der Nähe des Mount Everest und wird aufgrund seiner außergewöhnlichen Form auch als Matterhorn Asiens bezeichnet. Der Berg bezieht seinen Namen vom mächtigen Gletscher, der an der Südwestseite aufragt. Dieser sieht nämlich aus wie ein Schmuckkästchen (Dablam), welches am Hals der Mutter (Ama) hängt. Aufgrund dieser Bezeichnungen kam der Name „Ama Dablam“, wörtlich, „Schmuckkästchen der Mutter“ zu Stande.
9. Die Besteigung der Nangkartshang Peak
Die Nangkartshang Peak ist eine relativ unscheinbare Erhebung mit einer Höhe von 5.087 Metern. Sie liegt hinter Dingboche und wird von den Guides als Möglichkeit zur Höhenakklimatisierung genutzt. Mit der Besteigung der Nangkartshang Peak durchstießen wir auf unserem Everest Base Camp Trek zum ersten Mal die magische Grenze von 5000 Metern. Jedoch sollte der einfach aussehende Aufstieg zur Nangkartshang Peak keinesfalls unterschätzt werden. Der niedrige Sauerstoffpartialdruck sowie der 800 Meter hohe Anstieg fordern viel Kraft und Ausdauer und lassen den Schweiß über die Stirn rinnen. Jedoch lohnt sich die Mühe, da ihr bei klarer Sicht einen wirklich erhabenen Blick auf die umliegenden gigantischen Gipfel, wie zum Beispiel dem Makalu, der Ama Dablam, dem Kangtega, dem Taboche oder auch dem Cho Oyu erhaltet.
10. Das Hotel Everest View
Das Hotel Everest View liegt auf dem Weg nach Khumjung und ist im Rahmen des Akklimatisierungstages von Namche Bazar aus ein beliebtes Ausflugsziel. Das Hotel wurde bereits im Jahre 1971 eröffnet und liegt auf einem Bergkamm auf einer Höhe von 3.850m Höhe. Damit schaffte es das Hotel im Jahre 2004 ins Guinness Buch der Rekorde, als höchstes Hotel der Erde. Es bietet von seiner Terrasse aus eine spektakuläre Aussicht auf die Gipfel der Khumburange. Zur Khumburange zählen unter anderem der Mount Everest, der Lhotse, der Nuptse und die beeindruckende Ama Dablam. Das Hotel lädt mit seiner Terrasse zu einem Zwischenstopp bei Kaffee, Tee, Kuchen und kleinen Snacks ein. Des Weiteren ist es möglich in einem der 12 Zimmer zu übernachten und die hervorragende Aussicht auch während eines romantischen Abendessens zu genießen. Neben Zimmern mit einer spektakulären Aussicht bietet das Hotel auch faszinierende Ausflüge in die Umgebung, sodass sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt.
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