Snæfellsnes Reisebericht

Die Torfhäuser des maritimen Museums Sjominjasafn.

Reisebericht Snæfellsnes– 2 Tage durch Islands Miniaturausführung

Reisebericht Snæfellsnes– 2 Tage durch Islands Miniaturausführung

Nach unserer Ankunft in Keflavik begaben wir uns am zweiten Tag auf den Weg nach Snæfellsnes. Hier könnt ihr auf engstem Raum sehr viele Highlights sowie abwechslungsreiche Landschaften entdecken. Daher wird die Peninsula im Westen Islands auch „Miniatur-Island“ genannt. Solltet ihr nur wenig Zeit auf Island verbringen, ist Snæfellsnes ein hervorragender Tipp, um möglichst viele Facetten der Eis-Insel zu erleben. Wir haben Snæfellsnes innerhalb von 2 Tage erkundet und wollen euch im folgenden Reisebericht sehenswerte Ecken, Tipps sowie hilfreiche Informationen an die Hand geben, damit ihr während eures Aufenthaltes nichts verpasst.

2 Tage
$$$$$ – Exklusiv

Reisebericht Snæfellsnes: Die Leuchttürme von Akranes

Am zweiten Tag unserer Inselumrundung fuhren wir mit dem Mietwagen von Reykjavik nach Stykkishólmur, die Hauptstadt von Snæfellsnes. Die Strecke beträgt knapp 170km und führt innerhalb von 2,5 Stunden über gut ausgebaute Straßen auf die Halbinsel. Auf dem Weg bietet sich ein kleiner Zwischenstopp in der Hafenstadt Akranes an, welche von Reykjavik aus bereits nach 45 Minuten erreicht wird. Hier könnt ihr am Hafen einen alten Fischtrawler entdecken, welcher an Land geschleppt wurde und dort sein Dasein fristet. Aufgrund des rostigen Zustandes bietet er ein ausgezeichnetes Fotomotiv.

Ein verrosteter alter Fischtrawler an der Küste vor Akranes.

Vom alten Schiffswrack des Trawlers könnt ihr die beiden vorgelagerten Leuchttürme von Akranes erreichen. Diese beiden weißen Leuchttürme liegen wunderschön auf einer Felsspitze gelegen und können im Rahmen einer Führung mit dem sympathischen Leuchtturmwärter Hilmar erkundet werden. Da wir aufgrund des Corona-Lockdowns die ersten Touristen in diesem Areal waren, gab uns Hilmar eine kostenlose Führung sowie eine beeindruckende Hörprobe der raunenden Akustik der runden Gemäuer.

Der große weiße Leuchtturm von Akranes auf Island.

Reisebericht Snæfellsnes: Über die längste Brücke Islands nach Borgarnes

Von Akranes aus erreicht ihr nach ca. 40km die süße Stadt Borgarnes. Sie beherbergt lediglich 1.800 Einwohner und ist dennoch sowohl Verkehrsknotenpunkt als auch Handelszentrum des Westens Islands. Im Heimatmuseum könnt ihr nicht nur mehr über die Egil Saga während der Landnahmezeit erfahren, sondern auch eine vorzügliche Mittagspause einlegen. Nach einer Stärkung empfehlen wir einen Spaziergang entlang der vorgelagerten Küste sowie einer Pause am goldenen Monument der Stadt.

Die Stadt Borgarnes in einem Fjord von Island.

Reisebericht Snæfellsnes: Eine Wanderung zum Eldborg Krater

Nach der kleinen Mittagspause in Borgarnes ging es nun zum Eldborg Krater. Dieser kann über einen kleinen Wanderpfad erklommen werden und gilt daher als beliebtes Ausflugsziel. Der Eldborg wird nach einer Fahrzeit von ca. 55 Minuten erreicht und liegt somit kurz vor der Halbinsel Snæfellsnes.

Der Krater des Eldborgs ist umringt von grünem Buschwerk.

Der Krater erhebt sich mit einer Höhe von 60m eindrucksvoll über das grüne Buschwerk und hat einen Durchmesser von ca. 200 Metern. Er ist gleichmäßig geformt und zählt dadurch zu den schönsten Kratern Islands. Um die 6km lange Wanderung in Angriff zu nehmen, stellt ihr euer Fahrzeug in der Nähe des Bauernhofes Snorrastaðir auf dem Parkplatz des Campingplatzes ab. Der Wanderweg ist gut ausgeschildert und führt anfangs entlang eines kleinen Flusses. Danach begebt ihr euch landeinwärts, wobei der Weg zumeist eben und damit leicht zu bewandern ist. Insgesamt solltet ihr für die Wanderung 2,5 Stunden einplanen, 2 Stunden für den Hin- und Rückweg sowie eine halbe Stunde für die Fotopause auf dem Gipfel. Die Wanderung sowie der Kater bieten sehr schöne Fotomotive und sind einen Abstecher wert!

Eine Frau wandert auf einem steinigen Pfad zum Eldborg Krater, welcher im Hintergrund aufragt.

Reisebericht Snæfellsnes: Ankunft Stykkishólmur

Vom Eldborg Krater nach Stykkishólmur sind es lediglich 65km, sodass wir am Abend nach 50 Minuten die Hauptstadt Snæfellsnes erreichten. Stykkishólmur ist eine kleine niedliche Stadt, die uns mit ihren vielen buntbemalten Holz- und Wellblechhäusern in ihren Bann gezogen hat. Nach dem Einchecken im Akkeri Guesthouse kehrten wir im Restaurant Narfeyrarstofa ein, welches wir aufgrund der sehr leckeren vegetarischen Gerichte sehr empfehlen können. Den Sonnenuntergang solltet ihr unbedingt am Hafen verbringen. Die Stimmung sowie der Blick auf Stykkishólmur sind eindrucksvoll.

Der Sonnenuntergang über dem Hafen von Stykkisholmur.

Reisebericht Snæfellsnes: 180km Rundtour um Snæfellsnes

Die Straße 54 bietet sich an, um die Halbinsel Snæfellsnes an einem Tag zu umrunden. Dabei biegt man später auf die kleinere Straße 574 ab, um im westlichen Teil der Halbinsel den Nationalpark Snæfellsjökull zu durchqueren. Dieser beginnt in der Ortschaft Hellissandur und endet in Hellnar. Die Inselumrundung bietet viele Sehenswürdigkeiten in hochkonzentrierter Form, sodass ihr zwölf bis 14 Stunden für diesen Trip einplanen solltet.

Eine Frau steht vor einem weißen Geländewagen.

Reisebericht Snæfellsnes: Der Kirkjufell

Der erste Stopp der Rundtour um Snaefellsnes ist der nur 42km entfernte Berg Kirkjufell. Dieser bietet das wohl bekannteste Fotomotiv Islands. Der befindet sich hinter dem kleinen Dorf Grundarfjördur und ist mit seinen 463m von der Straße aus nicht zu übersehen. Gegenüber vom Kirkjufell führt eine kleine Auffahrt zu einem Parkplatz, der zu dem nahegelegenen Wasserfall Kirkjufellsfoss gehört. Von hier aus bietet sich das spektakuläre Fotomotiv: die Wasserfälle im Vordergrund mit dem massiven Kirkjufell im Hintergrund.

Eine Person sitzt vor dem Kirkjufellfoss.

Reisebericht Snæfellsnes: Whalewatching in Ólafsvík

Nach dem kleinen Fotostopp am Kirkjufell ging es für 26km auf der Straße 54 weiter in die Hafenstadt Ólafsvík. Ólafsvík ist vor allem bekannt als Whalewatching Spot. Nirgendwo gibt es mehr Pottwale als hier. Außerdem tummeln sich in der Saison von April bis Juni jede Menge Orcas, sodass ihr bei einem Besuch von Ólafsvík eine Bootstour berücksichtigen solltet. Kommt ihr jedoch außerhalb der Saison, bietet der kleine Ort eine architektonisch ausgefallene Kirche in Form eines Dreiecks. Hinter der Dorfkirche schlängeln sich einige kleine Wanderwege den Berg hinauf. Unter anderem lässt sich auch hier einer der vielen Wasserfälle erkunden sowie die schöne Aussicht auf die Küste genießen.

Zwei Personen stehen vor dem Wasserfall in Olafsvik.

Reisebericht Snæfellsnes: Ein echter Geheimtipp, der Svödufoss

Nach weiteren 4km auf der kleineren Straße 574 biegt ein kleiner Schotterweg zum Wasserfall Svödufoss ab. Dieser Wasserfall ist noch ein echter Geheimtipp. Vom Parkplatz aus gelangt man in nur 10 Minuten zur Aussichtsplattform, welche komplett neu erbaut worden ist. Von hier aus erhaltet ihr einen wunderbaren Blick auf den 10 Meter hohen Svöðufoss. Während die Wassermassen von den 10m hohen Basalttürmen herunterstürzen, türmt sich im Hintergrund der riesige Gletscher Snaefellsjökull auf. Bei klarer Sicht ergibt sich ein einzigartiges Fotomotiv.

Der Svödufoss Wasserfall vor dem Gletscher Snaefellsjoekull.

Reisebericht Snæfellsnes: Sehr fotogen, der Fischtrawler Sandgerdi

Nun treten die Sehenswürdigkeiten in einer sehr konzentrierten Form auf, sodass nach weiteren 10km ein Schiffswrack auf uns wartet. Kurz vor der Ortschaft Rif versteckt sich das Schiffswrack der Snadgerdi hinter den Dünen. In der Nähe gibt es einen kleinen Parkplatz, sodass man den alten Fischtrawler nach nur zwei Gehminuten erreicht. Der Trawler rostet am Sandstrand von Rif vor sich hin. Nichtsdestotrotz bietet er ein tolles Fotomotiv, sodass man die 10-minütige Unterbrechung der Tour in Kauf nehmen sollte.

Der verrostete Fischtrawler Sandgerdi liegt bei Rik auf einer Sandbank.

Reisebericht Snæfellsnes: Das Maritim-Museum Hellissandi

Hinter der Ortschaft Rif liegt auf der linken Seite der Straße das Maritim-Museum Hellissandi. Das Museum bietet eine kleine Ausstellung über die frühe Besiedlung Islands und stellt eines der ersten Ruderboote aus. Außerdem bietet das Museum im Außenbereich eine Ausstellung über den Fischfang und ein Torhaus, welches frei begehbar ist. Der Eintritt des Museums kostet 1300 ISK pro Person, was in etwa 8€ entspricht.
Nach der Besichtigung des Museums gibt es noch die Möglichkeit ein Stück des hausgemachten Kuchens sowie einen Kaffee im museumseignen Café zu genießen.

Die Torfhäuser des maritimen Museums Sjominjasafn.

Reisebericht Snæfellsnes: Die Westspitze Snaefellsnes mit dem Leuchtturm Skálasnagaviti

Nachdem wir das kleine Örtchen Rif verlassen hatten, führte uns der Rundkurs an die schroffen Klippen der Westküste und dem Leuchtturm Skálasnagaviti. Von der Aussichtsplattform des großen, orangenen Leuchtturms könnt ihr in der Steilküste brütende Vögel beobachten. Mit etwas Glück entdeckt ihr auch die ersten Paare von Papageitauchern.

Eine Steilküste aus schwarzem Basaltstein.

Auf dem Rückweg zur Straße 574 passiert ihr den Goldstrand von Skardsvik. Der Strand und das blaue Atlantikwasser laden zu einem kleinen Bad ein. Jedoch liegen die Wassertemperaturen im Schnitt bei 6°C, sodass man hart gesotten sein muss.

Der goldene Strand von Skardsvik.

Reisebericht Snæfellsnes: Die Besteigung des Saxhóll-Kraters

Zurück auf der Straße 574 passiert ihr als nächstes den Saxhóll –Krater. Wenn ihr schon immer mal einen Blick in einen nicht aktiven Vulkan riskieren wolltet, ist hier eure Chance. Wir bestiegen den kleinen Krater über die flache Treppe in kürzester Zeit. Der Krater liegt nahe der Straße und ist sehr leicht zu besteigen. Daher ist er im Sommer auch recht überlaufen. Der kegelförmige Berg besteht aus Schlacke und Asche. Vom Kraterrand bietet sich ein grandioser Ausblick über den Snaefellsjökull und die umliegenden Lavafelder bis hin zum Meer.

Der große schwarze Krater Saxholl auf Island.

Reisebericht Snæfellsnes: Der schwarze Strand von Djúpalónssandur

Nach weiteren 27km Fahrtstrecke erreichten wir am südwestlichen Zipfel der Halbinsel den schwarzen Strand von Djúpalónssandur. Am Zugangsweg des Strandes fanden wir große Kraftmesssteine. Diese wurden laut den Informationstafeln zu Wikingerzeiten zum Muskel- und Krafttest verwendet. Wollte man auf einem Schiff anheuern, musste man erst seine Kraft unter Beweis stellen. Nur wer den „Volle-Kraft-Stein“ mit 154kg oder den „Halbe-Kraft-Stein“ mit 100kg anheben konnte, durfte auf den Wikingerschiffern anheuern. Nach einem Test unserseits wurde schnell klar, dass wir im besten Fall auf einem Segelschiff hätten anheuern können.

Die einzigartigen Felsen des Strandes Djupalonssandur.

Neben den Kraftmesssteinen liegen am Strand von Djúpalónssandur die rostigen Überreste der Epine verstreut. Der englische Trawler lief 1948 auf Grund. Seine verrosteten Überreste bilden einen unheilvollen Kontrast zum schwarzen Sand und zeugen bis heute vom damaligen Unglück.

Überreste eines Schiffswracks am Strand von Djupalonssandur.

Reisebericht Snæfellsnes: Gatklettur, der Hellnar-Bogen

Kurz hinter Hellnar erreichten wir Gatklettur, welcher auch als Hellnar Bogen bekannt ist. Vom Parkplatz aus erreicht ihr den Steinbogen innerhalb von 5 Minuten. Aufgrund der vielen Wasserverwirbelungen ist er ein beliebtes Ziel für Naturfotografen. Mithilfe von Graufiltern und Langzeitbelichtung lassen sich weiche Wassermuster über die Steine legen, sodass dieser Felsen für Fotografen zu einem besonderen Fotospot geworden ist. Neben dem Fotografischen Reiz lassen sich an diesem Spot auch Seevögel beobachten, die in dem groben Gestein des Gatklettur nisten.

Ein großer Fels mit einem Loch in der Mitte.

Reisebericht Snæfellsnes: Die schwarze Kirche Búðakirkja

Von Gatklettur sind es bis in den kleinen Ort Búðir lediglich 19km. Der Ort besteht lediglich aus einem Hotel, einer Farm und einer einsamen schwarzen Kirche mit einem kleinen Friedhof, die Búðakirkja. Sie wurde 1703 durch Bent Lárusson errichtet und letztmalig 1987 restauriert. Sie ist Eigentum des isländischen Nationalmuseums und wird durch die Einwohner Búðirs betreut. Die Atmosphäre zum Sonnenuntergang ist magisch. Die Kirche ist sehr fotogen und daher bei Touristen beliebt.

Die schwarze Kirche Budakirkja.

Reisebericht Snæfellsnes: Die Seerobben von Ytri Tunga

Bevor es wieder zurück nach Stykkishólmur geht, könnt ihr noch einen letzten Stopp in Ytri Tunga einlegen. An diesem Ort lassen sich bei Ebbe Seehunde und Robben beobachten, die sich während des Niedrigwassers auf den umliegenden mit Algen bewachsenen Felsen räkeln. Da die Meeressäuger jedoch meist entfernt liegen, empfehlen wir ein Fernglas und ein starkes Teleobjektiv dabei zu haben. Nachdem wir die Seerobben bei Dämmerung beobachtet hatten, wurde es Zeit den Heimweg anzutreten. Von Ytri Tunga sind es immerhin 72km zurück nach Stykkishólmur, sodass ein langer Tag hinter uns lag.

Eine Seerobbe liegt auf einem Stein bei Ytri Tunga.

Weiter geht´s auf die Westfjorde

Schreibe einen Kommentar

Kontaktformular

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.