Reisebericht Kathmandu – 3 Tage in der Hauptstadt Nepals
Nach 14 Tagen im Himalaya kehrten wir nach Kathmandu zurück und waren überglücklich den Everest Base Camp Trek gesund und munter überstanden zu haben. Nun standen uns noch 2,5 Tage in Kathmandu zur Verfügung, die wir zum Entspannen, Shoppen und Sightseeing nutzten. Wie die knapp 3 Tage im Detail aussahen, erfahrt ihr im folgenden Reisebericht.
Ankunft in Kathmandu
Shoppen und Futtern im Stadtteil Thamel
Nach unserer Ankunft am Tribhuvan International Airport fuhren wir mit dem Taxi in das Zentrum von Kathmandu nach Thamel, wo wir für die nächsten drei Tage unser Hotel bezogen. Thamel ist das pulsierende Herz Kathmandus und bekannt als touristisches Ausgehviertel, welches uns aufgrund seiner vielen bunten Gassen, den kleinen Shops, kulinarischen Restaurants sowie gemütlichen Bars beeindruckte. Der perfekte Ort, um die ausgezerrten Energiespeicher wieder aufzufüllen und um zu entspannen. Wir besuchten nach dem Einchecken im Hotel ein gutes Restaurants, genossen die lokale Küche und kauften am Abend im Gewimmel der vielen Menschen ein paar Souvenirs in den atmosphärischen Shops.
Stadtbesichtigung auf eigene Faust
Durbar Square und Kumari
Am Folgetag besuchten wir den Königsplatz, den Durbar Square. Der Durbar Square umgibt den ehemaligen Königspalast Kathmandus und ist geprägt von einer Vielzahl von Tempelanlagen und reichverzierten Gebäuden. Leider wurde dieser einst so königliche Platz durch das verheerende Erdbeben von 2015 stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass auch noch heute die Gebäude von tiefen Rissen und offensichtlichen Beschädigungen geprägt sind und viele der Gebäude abgestützt werden müssen. Die Aufbauarbeiten werden durch internationale Kooperationen unterstützt und hielten bis zum Tage unseres Besuches an.
Um einen genauen Eindruck sowie Hintergrundinformationen zu bekommen, buchten wir vor Ort einen lokalen Guide, welcher uns durch die Gebäude und Ruinen führte. Da das Gelände ziemlich groß ist, solltet ihr für einen ausführlicheren Besuch mindestens 3 Stunden einplanen. Zu den bekanntesten und sehenswertesten Tempeln gehören der Hanuman Dhoka, Kasthamandap, das Mahendra Museum und Kumari Ghar. Der wunderschöne weiße Royal Palace war bei unserem Besuch ebenfalls noch eingerüstet.
Kumari Ghar
Wenn ihr den Durbar Platz besucht, solltet ihr unbedingt das 3-etagige, rote Backstein Haus der Kumari, das Kumari Ghar besuchen. In Nepal leben mehrere Kinds-Göttinnen, unter anderem die Kumari. Sie ist ein junges Mädchen, von dem man annimmt, dass sie die Inkarnation der dämonentötenden Hindu-Göttin Durga ist. Die Kumari lebt nach einem aufwendigen Auswahlprozess bis zu ihrer ersten Menstruation im Kumari Ghar auf dem Durbar Platz und wird während dieser Zeit als lebende Göttin verehrt. Auch wir haben die Kumari besucht und nach ihr gerufen. Gegen eine kleine Spende erschien sie auf ihrem Balkon und segnete uns. In Ehrfurcht wurden wir gebeten den Kopf gesenkt zu halten. Einer lebenden Göttin gegenüber zu stehen war für uns etwas ganz Besonderes. Nach diesem Highlight verbrachten wir den Abend wieder in den kleinen, süßen Gassen von Thamel und genossen die Kulinarik in einem weiteren Restaurant.
Stadtführung zum Affentempel, dem Hindutempel und der Boudhanath Stupa
Swayambunath Tempel, der Affentempel
An unserem letzten Tag ließen wir uns im Rahmen eines Ganztagesausfluges von einem lokalen Guide den berühmten Affentempel Swayambunath, den bekannten Hindu Tempel Pashupatinath und die bekannte Stupa Boudhanath zeigen.
Die erste Station führte uns in den Westen Kathmandus zum sagenumwobenen Tempel Swayambhunath. Der Tempel liegt samt der eindrucksvollen Stupa auf einem Hügel, von dem wir einen fantastischen Blick auf die Stadt genossen. Während wir den Hügel über die langgezogene Treppe mit über 300 Stufen erklommen, schauten uns Affen zu, welche auf den umliegenden Zäunen und Bäumen umherkletterten. Aufgrund der vielen dort lebenden Affen ist Swayambhunath auch als der Affentempel bekannt. Neben dem tollen Ausblick und der Stupa begeisterten uns ebenfalls die großen, goldenen Statuen Buddhas, die ihr auf dem großen Gelände der Tempelanlage finden könnt. Nach einer 1-stündigen Besichtigung der vielen Buddha Statuen, der Stupa und der angeschlossenen Grünanlagen setzten wir unsere Tagestour zum Hindu-Tempel Pashupatinath fort.
Tempel Pashupatinath
Pashupatinath ist einer der bedeutendsten hinduistischen Tempelanlagen der Welt und faszinierte uns aufgrund seiner Spiritualität. Pashupatinath wirkt für uns Europäer auf den ersten Blick etwas dreckig und heruntergekommen. Überall liegt etwas Müll, Menschen schlafen auf dem Boden bzw. in den Tempelanlagen und der seichte Fluss Bagmati führt viel Unrat, wie zum Beispiel Plastiktüten oder Holzlatten. Jedoch ist diese gigantische Tempelanlage, welche ihren Ursprung im 5. Jh. n. Chr. hat, für die gläubigen Hinduisten ein besonders heiliger Ort, sodass die Gläubigen Menschen am Ufer des Bagmati Abschied von ihren verstorbenen Familienmitgliedern nehmen und hier zeremonielle Verbrennungen durchführen. Auch während unseres Besuches wurden die rituellen Waschungen und Verbrennungen durchgeführt, sodass wir beiläufig diesen beiwohnen und einen Einblick in diese Art des Abschiednehmens nehmen konnten.
Boudhanath Stupa
Die letzte Station unseres Kathmandu Aufenthaltes führte uns zum wohl bedeutendsten Wahrzeichen der Hauptstadt Nepals, zum Stupa Boudhanath. Der 36m hohe Stupa liegt etwa 8km östlich des Stadtzentrums und geht ebenfalls in das 5. Jh. n. Chr. zurück. Der Stupa steht auf einem riesigen Platz, welcher von alten Häusern, Shops und Restaurants umbaut ist. Beim Betreten des Platzes ist darauf zu achten, dass man den Stupa unbedingt im Uhrzeigersinn umläuft. Um die ganze Szenerie zu genießen, empfehlen wir einem der vielen umliegenden Tempel sowie einem Restaurant einen Besuch abzustatten. Die Restaurants bieten teilweise schöne Dachterrassen mit wundervollen Ausblicken auf den Stupa, sowie den vielen Menschen die Boudhanath im Uhrzeigersinn umrunden, um geistige Erleuchtung zu finden. Der Stupa ist in erster Linie ein Repräsentant von Buddhas Geist und somit höchstes Symbol der Erleuchtung. Ihm Respekt durch eine Umrundung zu erweisen, heißt, den eigenen Geist für die Qualitäten Buddhas zu öffnen und sich mit ihnen zu nähern.
Am Abend ging es jedoch wieder früh ins Hotel, da wir bereits um 02:00 Uhr nachts das Flugzeug in Richtung Deutschland besteigen mussten, um die Heimreise anzutreten.
Der Everest Base Camp - Alle Etappen im Überblick
Etappe 1 – Mit dem Flugzeug von Kathmandu in den Sagarmatha Nationalpark | Etappe 2 – Von Phakding bis in die Hauptstadt der Sherpa – Namche Bazar | Etappe 3 – Akklimatisierung in Namche Bazar | Etappe 4 – Der Aufstieg zum Kloster von Tengboche | Etappe 5 – Die Wanderung von Tengboche bis nach Dingboche | Etappe 6 – Die Wanderung von Dingboche nach Lobuche | Etappe 7 – Die Wanderung nach Gorak Shep und weiter ins Everest Basislager | Etappe 8 – Der Aufstieg zum Kala Patthar | Etappe 9 – Die Rückkehr nach Lukla | Etappe 10 – 3 Tage in Kathmandu
Inhaltsverzeichnis