Jekaterinburg Reisebericht

Die Kathedrale auf dem Blut mit seinen goldenen Kuppeln.

Reisebericht Jekaterinburg – 3 Tage in der Hauptstadt des Urals

Reisebericht Jekaterinburg – 3 Tage in der Hauptstadt des Urals

Jekaterinburg liegt nahe des Uralgebirges und wird auch als Fenster nach Asien bezeichnet. Dies liegt darin begründet, dass sich Jekaterinburg bereits östlich der europäisch-asiatischen Grenze befindet und somit zu Asien gehört. Benannt wurde die Stadt nicht nach der Zarin Katharina der Großen, die erst nach Stadtgründung geboren wurde, sondern nach der heiligen Ekaterina. Die Schutzpatronin der zweiten Frau von Peter dem Großen bestieg nach dessen Tod 1725 als Zarin Ekaterina I. den Thron. Jekaterinburg ist reich an historischen Stätten wie der ergreifenden Kathedrale auf dem Blut, in der der Zarenmord an der Familie Romanow begangen wurde oder auch dem Boris Jelzin Museum, welches die Geschichte des ersten demokratisch gewählten Präsidenten Russlands aufarbeitet. Wie wir die Stadt und ihre Top Sehenswürdigkeiten in 3 Tagen erkundet haben, erfahrt ihr im folgenden Reisebericht, viel Spaß!

3 Tage
$$ – Erschwinglich

Kommend aus Kasan

Reisebericht Jekaterinburg – Stadterkundung auf eigene Faust

Nachdem wir gegen Mittag den Bahnhof in Jekaterinburg erreichten, organisierten wir uns mit der Yandex-App ein Taxi zum Boutique Hotel Gold. Wir waren wieder erstaunt, wie problemlos die Yandex-App funktioniert. Das Prinzip gleicht dem von Uber, ist jedoch um einiges günstiger, wie wir in mehreren Preisvergleichen feststellen konnten. Die russische BeeLine SIM-Karte, welche wir für 10€ mit unbegrenzten Datenvolumen für einen Monat erstanden, half uns bei der Nutzung der App in ganz Russland.

Eine russisch-orthodoxe Kirche mit goldenen Kuppeln.
Das Taxi brachte uns in das mondäne Boutique Hotel Gold. Das Hotel lag sehr zentral in der Nähe des Rathauses. Das Doppelzimmer inklusive Frühstück kostete in etwa 79€. Nach dem Einchecken spazierten wir die zentrale Fußgängerpassage entlang und machten mehrere Stopps bei den vielen Statuen bekannter Persönlichkeiten wie Michael Jackson und der Hexe Baba Yaga. Im Anschluss besuchten wir die schöne Holy Trinity Cathedral und gingen weiter bis zum Tastatur Denkmal QWERTY am Ufer des Isset. Die riesige Tastatur aus Stein, welche in die Wiese eingebettet ist, ist ein super Fotomotiv. Unser nächster Anlaufpunkt war das höchste Gebäude der Stadt, das Visotsky Business Centre. Hier gibt es in der 53igsten Etage eine Aussichtsplattform, welche einen umwerfenden Blick über die gesamte Stadt bietet. Am Abend statteten wir noch dem Sevastyanov Hauses einen kleinen Besuch ab, um ein paar Fotos von der eindrucksvollen Fassade zu schießen. Es wurde ursprünglich als Statussymbol von einem reichen Kaufmann erbaut und dient heute als Residenz der russischen Regierung. Mit diesem prächtigen Gebäude beenden wir unseren ersten Tag in Jekaterinburg.

Reisebericht Jekaterinburg – die Zarenfamilie Romanow und das Boris-Jelzin-Museum

Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes ließen wir uns im Rahmen einer 4-stündigen privaten Kombo Tour die schönsten Ecken von Jekaterinburg aus der Sicht eines Einheimischen Guides zeigen. Die Tour buchten wir im Vorfeld über TripAdvisor und kostete insgesamt 48€.
Wir starteten unseren Rundgang im Zentrum der Bergbaustadt und bekamen viele Hintergrundinformationen zur Stadtgeschichte und der Industrialisierung. Bei unserem anfänglichen Stadtrundgang hielten wir des Weiteren an der Himmelfahrt-Kathedrale, dem Kharitonovskiy Park, gingen entlang der Uferpromenade des Isset und besuchten das Opernhaus.
Im Anschluss an den kleinen Stadtrundgang fuhren wir 40km Richtung Westen zum Asien-Europa Denkmal, welches in einem kleinen Waldstück gelegen ist. Zusammen mit anderen Touristen machten wir lustige Fotos. Wo sonst kann man mit einem Bein in Europa und dem anderen Bein in Asien stehen?

Zwei Menschen stehen auf der Grenze von Asien und Europa.
Am Nachmittag widmeten wir uns der traurigen Historie Jekaterinburgs und setzten uns mit der blutigen Geschichte des Mordes an der Zarenfamilie Romanow auseinander und betraten die Kathedrale auf dem Blut. In einem Bereich der Kathedrale ist ein rot beleuchtetes Zimmer nachgebildet, was den Keller des ehemaligen Gebäudes darstellen soll, in dem die Familie 1918 umgebracht wurde. Das Gebäude wurde abgerissen und die Kathedrale auf dem Blut zu Ehren der Familie Romanow errichtet.

Die Kathedrale auf dem Blut von Jekaterinburg.
15 km außerhalb der Stadt liegt das Ganina-Jama-Kloster, welches an dem Ort errichtet wurde, wo die Leichen der Zarenfamilie am Tag ihrer Ermordung in eine stillgelegte Eisenerzgrube geworfen wurden. In einem Museum wird die Geschichte der Familie mit vielen Fotos gezeigt. Die sieben Holzkirchen auf dem Gelände sind den jeweiligen Familienmitgliedern gewidmet. Seit 2000 befindet sich ein russisch-orthodoxes Männerkloster an diesem Ort. Der Besuch ist sehr ergreifend und sollte zu einem Besuch der Stadt Jekaterinburg dazugehören.

Das Ganina Jama Kloster zum Gedanken an den Mord der Romanows
Nachdem wir unsere geführte Tour beendet hatten machten wir einen kleinen Abstecher zum architektonisch interessanten stalinistischen Rathaus. Im Anschluss ging es weiter zum Boris-Jelzin-Museum. Das Boris-Jelzin-Zentrum wurde im Jahr 2015 eröffnet und erfreut sich großer Beliebtheit. Es ist das modernste Museum Russlands ist und thematisiert die Ära des ehemaligen russischen Präsidenten, Boris Nikolajwitsch Jelzin. Die interaktive Darstellung des Lebens Boris Jelzins hat uns sehr gut gefallen und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Unser Tipp: Plant für euren Besuch mindestens 3 Stunden ein und leiht euch den wirklich guten Audio-Guide aus. Nach dem Verlassen des Museum konnten wir an der Außenfassade noch die abendliche Lichtershow genießen. Das angrenzende Restaurant ist eine gute Adresse für ein kühles Bier und ein leckeres Abendessen.

Reisebericht Jekaterinburg – Geheimtipp Militärmuseum UMMC

Nach dem Auschecken gingen wir einem Geheimtipp nach und ließen uns von einem Yandex Taxi zum ca. 20 min entfernten „Museum of military vehicles and other machinery“ fahren. Dieses riesige private Museum stellt alles aus, was die russische Militärgeschichte zu bieten hat. Neben Ubooten, Panzern, Jets und Lokomotiven auf der Außenfläche, befindet sich im Inneren des Museums auf 4 Etagen die Geschichte des Automobils mit unzähligen originalen Exponaten. Für diesen Besuch sollte mindestens ein halber Tag eingeplant werden. Am Abend stiegen wir wieder in die Transsibirische Eisenbahn, um unsere Reise fortzusetzen. Nach einer Zugfahrt von 21 Stunden sollten wir im 1.642km entfernten Nowosibirsk ankommen.

Weiter geht´s nach Nowosibirsk

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