Die Bloukrans Bridge in Südafrika - Der höchste Bungee Jump von einer Brücke
Ihr werdet nur wenige Plätze auf der Welt finden, um einen Bungeesprung von über 200 m Höhe absolvieren zu können. Auf der 216m hohen Bloukrans Bridge habt ihr die Möglichkeit, den höchsten kommerziellen Brückensprung der Erde zu machen. Die Brücke liegt ca. 40 km östlich von Plettenberg Bay und ist in knapp 40 Minuten von dort aus zu erreichen. Einzig übertroffen wir die Fallhöhe nur von der Royal Gorge Bridge in Colorado, welche jedoch nicht durchgängig für Bungee-Sprünge genutzt wird.
Ankunft an der Bloukrans Bridge
Wenn ihr von Plettenberg Bay anreist, überfahrt ihr die Brücke und biegt danach nach links zum ausgeschilderten Freizeitpark ab. Das Areal ist gut ausgeschildert und besteht aus Parkplätzen, Restaurants, Geschäften sowie einem Besucherzentrum, welches Informationen zur Brückengeschichte liefert. Des Weiteren findet ihr ein tolle Aussichtsterrasse mit einem kleinen Café, welches eine phänomenale Aussicht auf die Springer bietet. Hier könnt ihr euch im Voraus bereits eine kleine Übersicht verschaffen. Tipp: Eure Familie und Freunde, welche beim Sprung zuschauen, sollten sich Ferngläser bzw. ein Tele-Objektiv mitbringen, um euren Sprung von der Aussichtsterrasse besser mitverfolgen zu können.
Die Vorbereitung auf den Bungee - Sprung
Bereits vor der Reise stand für mich der Entschluss fest, von der Bloukrans-Bridge zu springen. Denn wann bekommt man nochmal die Gelegenheit direkt am Meer von so einer großen Höhe in ein grünes Flussbett springen zu können?
Da die Nachfrage besonders in der Hochsaison sehr groß ist, habe ich den Sprung vor der Reise online auf Face Adrenalin gebucht. Der Sprung kostete im Jahr 2019 1400 Rand, was ungefähr 70€ entspricht. Bei der Onlinebuchung wird bereits das gewünschte Zeitfenster des Sprungs angegeben, sodass ich für meinen Sprung ein Zeitfenster zwischen 10:00 Uhr und 11:00 Uhr wählte. In der Regel muss man bereits eine Stunde vor seinem Sprung erscheinen, um die notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen durchführen zu können.
Die Vorbereitung beinhaltet das Wiegen der Teilnehmer sowie die Ausstattung mit dem entsprechenden Gurtzeug. Nachdem unsere kleine Gruppe von 8 Leuten voll ausgestattet war, bekamen wir die Sprungeinweisung durch unseren Sprung-Guide. Dann konnte es endlich losgehen und wir bewegten uns von der Sprungbasis zur Brücke. Um zur Sprung-Plattform unterhalb der Brücke zu gelangen, erfolgte bereits der erste Adrenalin-Kick. Wir fuhren mit einer knapp 200m langen Zip-Line auf den Brückenbogen. Von dort waren es dann nur noch wenige Meter bis zur Wartezone der Absprungplattform.
Der Bungeejump
Die Atmosphäre ist unterhalb der Brücke in der Wartezone sehr locker und entspannt. Ein DJ legt rhythmische Technomusik auf und die Crew-Mitglieder von Face-Adrenalin tanzen zum Beat. Es wird alles versucht, um den Teilnehmern die Anspannung vor dem Sprung zu nehmen. Allgemein sind die Betreuer und Guides sehr professionell und sympathisch. Anhand des Gewichts der Teilnehmer wird die Reihenfolge für die anstehenden Sprünge festgelegt. Gespannt können die Teilnehmer die Sprünge der anderen über einen Monitor mitverfolgen und sich mental auf ihren großen Moment vorbereiten.
Nun war mein Moment gekommen. Die Füße wurden mit dem dicken Gummiseil verzurrt und über zusätzliche Karabiner gesichert. Das Sprungpersonal hievt einen im Anschluss zur Sprungzone. An der Kante stehend und 216m in die Tiefe blickend, merkte ich das impulsive Pochen meiner Halsschlagader. Das Herz pumpt bis zum Anschlag, die Knie werden weich und die Handinnenflächen feucht. Die Nervosität macht sich im gesamten Körper breit. Das anwesende Personal schlägt den Springern immer wieder auf die Schultern und versucht ihnen die Angst zu nehmen. Doch in diesen Sekunden kämpft jeder für sich. Wird man sich trauen zu springen? Kippt man einfach hinüber oder springt man richtig hinein? Die Entscheidung darf man selbst treffen. Dutzende Augen sind auf einen gerichtet, ein Fotograf macht Bilder und ein zweiter Mann hat eine Videokamera auf einen gerichtet. Dann kommt die Ansage vom Bungee-Guide: 5, 4, 3, 2, ONE …. BUNGGEEEE! Mit einem kräftigen Sprung brachte ich es hinter mich.
4 Sekunden und 160 Meter freier Fall, die Erde rast auf einen zu und man spürt das ultimative Fallerlebnis, das Gefühl komplett die Kontrolle abgegeben zu haben. Langsam schießt das Blut in den Kopf, das Seil spannt und bremst den Fall gummizugartig ab. Im Anschluss wird man vom Seil wieder hoch geschleudert, um dann für knapp 3 Sekunden wieder herunterzustürzen. Nach der Ausschwing-Phase seilt sich ein Angestellter 150 m ab, um einen zu sichern, umzudrehen und an einem weiteren Seil zu befestigen. Dann erfolgt das Hochziehen mit Hilde einer Winde, sodass das Abenteuer nach ca. 5 Minuten vorbei ist.
Fazit des Sprungs
Der Sprung von der Bloukrans Bridge war der erste Bungee-Sprung in meinem Leben. Die Bloukrans Bridge bietet eine einmalige Kulisse für ein Bungee-Erlebnis. Neben dem spektakulären Blick auf den Indischen Ozean, von welchem ihr zur richtigen Zeit sogar Wale sehen könnt, blickt ihr vor dem Sprung in eine wunderschöne, grüne Schlucht. Die Sekunden vor dem Sprung gehören jedoch wohl zu den nerven aufreibendsten Sekunden meines Lebens, die ich im Nachhinein jedoch nicht missen möchte. Das Gefühl während des Sprunges komplett die Kontrolle abzugeben, das extreme Fallerlebnis zu erleben sowie den Rausch des Adrenalins zu spüren, haben den Bungee-Sprung zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.
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