Atacama Reisebericht

Die El Tatio Geysire erstrahlen während der Morgenstunden Lila und Gold.

Reisebericht Atacama Wüste – 5 Touren durch die faszinierende Welt der Atacama

Reisebericht Atacama Wüste – 5 Touren durch die faszinierende Welt der Atacama

Von der grünen Insel Chiloé kommend, tauchten wir mit dem 5-stündigen Flug nach Calama in die märchenhafte Welt der trockensten Sandwüste unserer Erde ein. Der Ausgangspunkt all unserer Touren war das kleine Oasenstädtchen San Pedro de Atacama. San Pedro versetzt seine Besucher mit den staubigen, unbefestigten Straßen sowie den ockerfarbenen Lehmhäusern in die Filmkulisse eines alten Westernfilms. Von hier aus kann man Tagestouren in die facettenreichen Landschaften der Atacama unternehmen. Neben den El Tatio Geysiren, den vielen Vulkanen, den verdorrten Tälern und den Salzseen, ist die Atacama Wüste auch ein Eldorado für Sternenbeobachter. Im Folgenden wollen wir euch mögliche 5 Touren in der Region der Atacama Wüste vorstellen.

5 Tage
$$$$ – Gehoben

Kommend von Chiloé

Ankunft in der Wüstenoase San Pedro de Atacama

Nachdem der Mietwagen in Puerto Montt abgegeben war, flogen wir mit LATAM und einem Zwischenstopp in Santiago, innerhalb von 5:24 Stunden in die Atacama nach Calama. Je nach Saison sind bereits Flüge für 40€ zu haben. Da wir jedoch in der Hochsaison buchten, kosteten die Flüge 191€ pro Person. Im Anschluss nahmen wir unseren Mietwagen von Europcar in Empfang und fuhren ca. 100km gen Westen, in die Wüstenoase San Pedro de Atacama. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, sodass man sich hier kaum verfahren kann und die Fahrzeit lediglich 1 Stunde beträgt.

Ein Autospiegel der eine Wüstenstraße zeigt.
Gegen 18:00 Uhr checkten wir im süßen Hotel Jardin Atacama ein. Die Preise in der Atacama sind generell als gehoben zu bewerten, sodass wir im Jardin Atacama einen Preis von 125€ je Nacht und Doppelzimmer inklusive Frühstück bezahlten. Den Nachmittag und Abend nutzten wir, um den kleinen Ort San Pedro de Atacama zu erkunden. In San Pedro ist das Westernflair deutlich zu spüren. Die Hitze lässt die Luft über den staubigen und unbefestigten Straßen flirren und die ockerfarbenen Lehmhäuser tun ihr übriges. Hinzu kommt, dass sich alte Kulturen mit den Reisenden aus aller Welt vermischen. San Pedro bietet sehr gute Restaurants, in denen man die großartigen Erlebnisse der Tage bei einem Glas Rotwein und der lokalen Kulinarik Revue passieren lassen kann. Das Essen sowie der Service waren Bestens. Für Kulinarik-Fans können wir besonders die Restaurants La Casona, La Estaka und das Adobe empfehlen!

Das Valle de la Luna in der Atacama Wüste

Um 03:00 Uhr nachts fuhren wir mit unserem Mietwagen das erste Mal auf eigene Faust zu einem Stargazing Spot, ca. 10km südlich von San Pedro. Zur Navigation war uns, wie so oft, die Offline-Navigation der App „Maps.Me“ eine große Hilfe. Vor den Reisen speichern wir bereits die Points of Interests ein. Nach einem großartigen 1-stündigen Fotoerlebnis mit der überwältigenden Milchstraße über unseren Köpfen erfolgte eine doch sehr kurze Nacht, sodass wir etwas müde gegen 08:00 Uhr am Frühstückstisch saßen.

Der Sternenhimmel über der Atacama
Um circa 08:30 Uhr machten wir uns dann mit Auto auf den 15-minütigen Weg zum Parkeingang des Mondtales, dem Valle de la Luna. Der Eintritt kostet 3000 Pesos pro Person und ist bis um 13:00 Uhr möglich. Danach ist der Eintritt nur noch im Rahmen von geführten Touren zulässig.
Das Valle de la Luna ist einfach nur spektakulär. Die gesamte Landschaft erinnert an die des Mondes. Sie besteht aus verdorrten Steppenlandschaften und roten Gesteinsformationen. Gelegentlich ragen bizarre Salzgebilde bis zu 3m aus dem Boden. Die ganze Szenerie ist surreal und faszinierend zugleich, sodass die vielen Wanderungen durch das Tal eine Menge toller Fotospots bieten. Ein Besuch ist vor allem während des Morgens empfehlenswert, da zu dieser Zeit das Gestein durch die tiefstehende Sonne in einen noch kräftigeren Rotton getaucht wird.

Die roten Felsen im Valle de la Luna in der Atacama
Nachdem wir das Mondtal gegen 14:00 Uhr wieder verließen und uns von der starken Mittagssonne im Hotel etwas erholten, genossen wir den Abend sowie den Sonnenuntergang an der Laguna Tebinquinche.

Eine Tour in den südlichen Teil der Atacama Wüste zu den Piedras Rojas

Nur der frühe Vogel fängt den Wurm! Um die roten Felsen der Piedras Rojas mit den Flamingos des vorgelagerten Salzsees während des Sonnenaufganges fotografieren zu können, machten wir uns bereits um 05:30 Uhr auf den Weg. Die Straßen sind in einem guten Zustand, sodass wir den Höhenunterschied von 1100m und die Strecke von 150km in nur knapp 2 Stunden bewältigten. Der Sonnenaufgang an den Piedras Rojas war magisch. Die Felsen wurden in ein tiefes Rot getaucht. Im vorgelagerten Salzsee tanzten Flamingos und die riesigen Vulkane im Hintergrund boten eine großartige Kulisse. Jedoch konnten wir das Gebiet aus Naturschutzgründen nicht erwandern, sodass wir sie lediglich von einem nahegelegenen Aussichtspunkt bewundern konnten. Wenn ihr die Flamingos in der Ferne ausnehmen wollt, empfehlen wir euch unbedingt eure Tele-Objektive einzupacken!

Die Piedras Rojas in der Atacama
Im Anschluss fuhren wir wieder Richtung Norden, um die 60km entfernten Lagunen, Laguna Miscanti und Laguna Miñiques, zu besuchen. Diese beiden Lagunen liegen bereits auf einer Höhe von 4.100m, sodass nicht nur wir die Auswirkungen der Höhe spürten, sondern auch unser Mietwagen. Auf den Höhen ab 3.500m quälte sich der Hyundai Tucson nur noch langsam und mühevoll die Anstiege hoch, sodass wir das ein oder andere Mal befürchteten, zu Fuß weitergehen zu müssen. Abgesehen davon, wurden unsere Mühen an den Lagunen mit einem beeindruckenden Panorama, bestehend aus blauen Seen und hohen Vulkanen, belohnt.

Eine Lagune in der Atacama
Auf dem weiteren Weg zurück nach San Pedro passierten wir die Oase Tambillo. In diesem kleinen Wald könnt ihr freilebende Lamas und Vicuñas beobachten. Im Hotel angekommen, rappelten wir uns gegen 18:00 Uhr noch einmal auf und fuhren für einen romantischen Sonnenuntergang in das Valle de la Muerte, dem Tal des Todes.

Eine Tour in den nördlichen Teil der Atacama Wüste zu den El Tatio Geysiren

Auch am vierten Tag unseres Atacama Aufenthaltes ging es für uns früh raus. Bereits um 05:30 Uhr verließen wir das Hotel und machten uns auf den Weg zu den El Tatio Geysiren. Unter der glitzernden Milchstraße reihten wir uns auf dem Weg zu den Geysiren in einen kleinen Autokorso ein, welcher aus insgesamt 6 Autos bestand und zum Ziel der Begierde brachte. Die zum Teil gewundenen Schotterpisten führen auf insgesamt 80km auf eine Höhe von 4.325m. Um sich die Tage zuvor ausreichend akklimatisieren zu können, ist es ratsam einige Ausflüge in geringeren Höhen zu unternehmen und den Besuch der Geysire an das Ende einer Atacama Tour zu schieben. Des Weiteren ist ein Besuch der Geysire besonders während der Morgenstunden zu empfehlen, da zum einen die größte Aktivität der Geysire zwischen 06:00 Uhr und 08:00 Uhr verzeichnet wird und zum anderen die Dampfwolken und Rauchfahnen der Geysire aufgrund der niedrigeren Morgentemperaturen besser sichtbar sind.

Nachdem man das Spektakel bei einem kleinen Frühstück beobachtet hat und einige kleinere Wanderungen zwischen den Quellen unternommen hat, kann man sich ein Bad in den heißen Geothermal-Quellen gönnen. Wir haben dabei den großen Andrang der vielen Touristen der geführten Touren abgewartet. Gegen 09:45 Uhr fanden wir dann eine fasst leere Thermalquelle vor und konnten ohne großes Gedränge das einzigartige Vulkan-Panorama in den warmen Quellen genießen.

In den Heißen Quellen am Gesysir del Tatio baden
Auf dem Rückweg nach San Pedro de Atacama passiert man immer wieder spektakuläre Aussichten auf den Vulkan Putana. Des Weiteren lassen sich an den kleinen Seen und Oasen Wasservögel und Flamingos beobachten. Nach der Rückkehr von den Geysiren ließen wir den Abend bei einem Glas Wein und dem Sonnenuntergang mit Blick auf das Valle de la Muerte. ausklingen. Hierzu bietet es sich an, das Valle de la Muerte über den Haupteingang zu befahren und das Auto am Parkplatz an der Sandboard-Düne abzustellen. Nach einem 20-minütigen Spaziergang erreicht man den Aussichtspunkt auf das gesamte Tal.

Ein Fotograf lichtet das Valle de la muerte von oben ab

Um 21:00 Uhr nahmen wir an einer geführten Tour zur Sternbeobachtung mit SpaceObs teil. Die SpaceObs-Touren sind die gefragtesten Stargazing-Touren in San Pedro. SpaceObs verwöhnt seine Besucher mit einem großen Park voller leistungsfähiger Teleskope sowie professionellen Astronomen, die die Touren in verschiedenen Sprachen durchführen. Die Teleskope werden überwiegend aus Sternwarten aufgekauft und liebevoll restauriert. Die Stargazing-Tour war fantastisch und gehört zu unseren Highlights der Atacama. Aufgrund der Professionalität ist die Nachfrage der SpaceObs-Führungen sehr groß. Reservierungen solltet ihr daher bereits Monate im Voraus vornehmen. Anmeldeformulare bzw. Kontakt-Daten findet ihr auf der Homepage von SpaceObs.

Die riesigen Monjes de la Pacana in Mitten der Atacama Wüste

Den letzten Tag ließen wir in der Atacama Wüste ruhiger angehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem Check Out fuhren wir zum Aussichtspunkt Piedra del Coyote. Der Aussichtspunkt liegt lediglich 15 Minuten von San Pedro entfernt und ist besonders zum Sonnenuntergang stark frequentiert. Zum Sonnenaufgang hingegen ist er ein Geheimtipp. Um 09:00 Uhr morgens hatten wir den beliebten Aussichtspunkt für uns allein, sodass wir die einmalige Aussicht auf das Valle de la Luna in trauter Zweisamkeit genießen konnten.

Eine Frau am Rand des Valle de la Luna
Im Anschluss fuhren wir wieder zurück nach San Pedro und von dort aus 100km weiter in Richtung Osten, zu den Monjes de la Pacana. Die „Mönche der Pacana“ sind riesige Felstürme, welche eindrucksvoll seit vielen Millionen Jahren in der ebenen Pläne herumstehen. Sie bieten ein hervorragendes Fotomotiv und sind aufgrund ihrer Höhe und Ausmaße einfach nur beeindruckend. Da das Gestein sehr porös und brüchig ist, ist das Klettern an diesen Felsen nicht zu empfehlen. Hendrik stürzte, aufgrund eines abbrechenden Steins, beim Versuch den Felsen zu erklettern und zog sich eine tiefe Schnittwunde am Knie zu.
Nach einem unfreiwilligen Aufenthalt in der Krankenstation von San Pedro fuhren wir nach Calama zurück. Hier checkten wir im Park Hotel Calama ein, um am nächsten Tag unseren Flug nach Santiago zu besteigen. Calama ist eine alte Bergbau-Stadt, welche durch den Sturz der Kupferpreise ihre besten Zeiten hinter sich hat. Viele Hotels stehen leer und die Stadt wirkt teilweise gespenstisch. Jedoch bietet sich Calama als Ausgangspunkt für die Besichtigung einer der größten Kupferminen der Welt an. Die „Mina de Chuquicamata“ ist ein gigantischer Kupfertagebau und kann mit einer Voranmeldung im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

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